CptHell´s Seitenblicke

Seitenblicke in den Biergarten – ohne geht gar nicht,aber dort sein ist auch hart

Was ist das eigentlich? Jedesmal wieder rege ich mich auf, über zu hohe Preise (2 Personen, Essen, Trinken –> 30,- EUR), schlecht eingeschenktes Bier und Radau. Irgendwie geht es nicht mit und auch nicht ohne.

Es geht schon los mit, wie komme ich hin? Variante 1: Zu Fuß – zu weit

Variante 2: Radl – zu faul

Variante 3: Auto – kein Parkplatz, und dann eine Maß – geht gar ned

Variante 4: Moped – Parkplatz aber gar kein Bier – geht auch gar ned

Variante 4: MVV –  zu teuer, zu unzuverlässig, zu lang, zu umständlich – kommt gar ned in Frage

Ok… dieses Problem löst sich dann oft doch irgendwie.

Frage 2: Was essen? Bayerisch traditionell was mitbringen? Toll, dann kann ich ja gleich normal einkaufen gehen und daheim im Garten essen. Radie daheim salzen, Brezen vor Ort kaufen, eigenen Obatzten machen, der  eh besser schmeckt… boah ganz schön viel Arbeit für einen Abend.

Also was vor Ort kaufen. Ganz unbayerisch, aber lecker: Chickenwings. Spare-Ribs? Schon mal ne Lösung mit Brezen und Bier. Radi schmeckt eh meistens nur nach Wasser, Obatzten kann man oft vergessen, bleibt also nur der Steckerlfisch als Alternative. Sauber salzig, sauber fett, sauber teuer und ewig drauf warten. Wenn er nur nicht so lecker wäre.

So, also Essensauswahl getroffen, weiter zur Schänke. Vor mir eine leich verwirrte Dame, sicher nicht von hier:

„Guten Abend, ich hätte gerne ein Pils.“

Der stark pigmentierte Angehörige der Negroidenrasse, der sich mir mit „Servus, I bin a boarischa Nega!“ vorgestellt hat und darum im Folgenden derinfachheit halber und weil ich weiß, dass es ihm nichts ausmacht als Neger bezeichnet wird darauf:

„A Bier?!“

Sie: „Nö bitte nur ein kleines Pils“

Nega: „A Mass hell oda dunkel oda Bock kannst habn!“

Sie: „Ja, bitte ein Glas Helles.“

Nega schiebt ihr eine Mass hellen August hin mit einem nicht ganz unfreundlichen „Prost!“

Eigentlich wollte sie was sagen, traut sich aber auf Grund der hochgezogenen Augenbrauen des boarischen Negas nicht und schleppt ihr „Glas helles Bier“ tropfend ur Theke.

Ich bekomme meine Russ´n Mass mit den Worten: „Seas! A scho long nimme do gwese´n. Mogst koan August mehr seid´st bei de Preis´n veglst?“ Übersetzt: „Guten Abend mein Freund! Schmeckt Dir das köstliche Augustiner Hell nicht mehr, seid Du Deine Liebe im hohen Norden unserer Republik gefunden hast?“ Von mir ein freundliches „Is scho recht, dua des Bier her und sers!“ Übersetzt: „Nein, ich verehre nach wie vor die Braukunst der Augustiner Braumeister und hätte gerne ein großes Glas des köstlichen Getränkes. Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend mein Freund!“

Nach dieser netten Einleitung des Abends kommt der nächste Hammer: 2 Maß Russ´n, 1 große Breze, 1 Portion Spare Ribs, 1 Portion Chicken Wings = 30 Euronen = 60 Mark!!!! heftig heftig.

Dann Tisch suchen. Nachdem es dieses Jahr seltenst mal schön war am Wochenende brummt der Laden. Wahl 1: Neben dem Spielplatz, voller plärrender Kinder, die mit Sand werfen, sich gegenseitig die Rutsche runter werfen und DInge tun, die ihre Eltern nicht sehen, da diese sich auf die Brotzeit aus der 25 ,- Eur Tupper-Schüssel kümmern müssen. Brüllende Stimme uer durch den Biergarten: „Lukas, geh weida, etz hau da no a mei voi Nudelsalood nei, de Mama steht ned zum Spass in da Küch´n!“ Übersetzt: „Lukas, bitte komm zu Tisch und labe Dich an diesem köstlichen Nudelsalat, auch wenn DU nicht mehr viel möchtest, Deine Mutter aht sich in ihrer Segmüller Einbauküche mit Granitplatte sehr viel Arbeit damit gemacht und dreimal die Finger daran verbrannt!“ (De Pritsch´n ;-))

Na dann lieber unter den gemütlichen Kastanienbaum, der natürlich just heute, nachdem das übliche Gewitter aufzieht seine letzten Blüten verliert und diese gekonnt in den überbreiten Masskrug streut. – Sauhund von einem Baum!

Daneben die typische Münchner Schickeria: Sie um die 50, aufgetakelt bis zum Letzten. Lippenstift am Masskrug (BÄH!), Parfüm ebenfalls aus dem Masskrug aufgetragen. Er Imobilienheini, ca. 28. Sacko von H&M, nein sorry, natürlich Boss und teure Zigarren schmökernd. Dumm, dass er deswegen alle 10 Minuten auf das übervolle, leicht übel riechende Klo rennt, aber was tut man nicht alles… Das Zamperl (Übersetzt der Köter) darf natürlich auch nicht fehlen und hat mit seinen vollen 25 cm Körperlänge und seinem rosa Schleifchen auch längst die Aufmerksamkeit des Hundes der Rasse „Stirnglandamischling“ der kleinen Familie am Nebentisch erweckt. Mit den Worten: „Süß, lass sie spielen!“ dreht sich der Familienboss (Die Mutter) weg und sieht deshalb auch nicht wie der 1,20 m große Hund versucht mit seinem erigierten Geschlechtsteil, das fast so groß ist, wie sein auserkorenes Ziel den Edelhund zu erstechen. Ohne Erfolg, da Miss Parfüm laut kreischend den Monsterhund unter dem Tisch heraustritt. Dass dabei drei Mass Bier den Boden runter gehen freut wiederum den bayerischen Nega (siehe oben).

Hundi ist jetzt enttäuscht, seinen Sexualtrieb nicht ausleben zu dürfen und erleichtert sich deshalb mit festem, gelben Strahl am Tischbein der Lady, wohl um Hündchen wenigstens geruchlich zu beeindrucken.

Also auch hier kein ruhiger Platz, wir weiter zum letzten freien Platz zwischen Parkplatz und Küche. Wenigstens hier im Überblick über das ganze Chaos gemütlich am Bier genuckelt und nach Fisch schmeckende Chickenwings verzehrt.

Leute es ist die Hölle im Biergarten. Aber ich wäre nicht CptHell, wenn ich diese Hölle nicht brauchen würde. Mal wieder ein typischer Fall von München. Es geht nicht mit Dir, aber ganz bestimmt auch nicht ohne Dich! Weltstadt mit Her und eigenem Flair, ich würde Dich bauen, wenn´s Dich und Deine schrägen Einwohner nicht gäbe!

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