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Seitenblick auf Vodafone – oder drei mal gefragt einmal versuchter Betrug

Do ,10/01/2013

Soviel dazu. Eigentlich hab ich es ja vorher gewusst. Man bekommt einfach nichts geschenkt, aber diese Dreistigkeit hätte ich mir nicht träumen lassen. Bisher war ich ja wirklich – entgegen vieler anderer Meinungen um Kollegen- und Freundeskreis – zufrieden mit meinen Handy-Provider Vodafone. Aber diese Geschichte hat mich richtig geärgert und führt, sollten die Damen und Herren von Vodafone nicht wirklich kulant und in meinem Sinne reagieren zur sofortigen Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Aber lest selbst. Hier mein Brief den ich heute an den Kundenservice geschickt habe:

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Guten Abend,

nach mittlerweile zwei Anrufen bei der Hotline wurde ich nun gebeten, mich mit meiner Beschwerde schriftlich an Sie zu wenden.

Am 09.01.13 um 12:45 Uhr erreichte mich einer Ihrer Mitarbeiter – nach Angaben der Hotline aus der Marketing-Abteilung – über die Rufnummer 0172/1271191 auf meinem Mobiltelefon. Der Mitarbeiter bot mir ein – nach seiner Aussage – tolles Angebot an. Ich nutzte bis dato meinen bisherigen Vodafone Tarif mit einer Flatrate zu Vodafone, Festnetz und einem Wunschnetz (in meinem Falle O2), SMS-Flat (3000 SMS), Daten-Flat (gedrosselt ab 500 MB) und einer 60-Minuten Option in alle anderen Netze für einen rabattierten Gesamtpaketpreis von 39,95 Euro. Ihr Kollege bot mir nun an, zum gleichen Preis auch die anderen deutschen Mobilfunknetze in einer Flatrate freizuschalten. Ich fragte mehrmals nach, ob dieses Angebot wirklich nicht mehr kosten würde und er versicherte mir jedes Mal, dass ich nicht mehr bezahlen müsse, die beiden fehlenden Flatrates einfach dazu gebucht werden würden. Er erklärte mir, dass auf meiner Rechnung zwar ein anderer Tarif für 89,95 auftauchen würde, dieser jedoch mittels eines weiteren Rabattes auf einen Endpreis von den vorherigen 39,95 Euro gebracht werden würde. Sonst würde sich nichts ändern. Dieses Informationsgespräch verlief sehr kurz angebunden von Seiten Ihres Mitarbeiters. Meine Fragen wurden nur sehr knapp und unwirsch beantwortet, ich fühlte mich weniger als Kunde, mehr als lästiger Bittsteller, der nicht in der Lage ist, einen einfachen Sachverhalt zu verstehen wahr genommen. Dabei wurde ja ich durch den Mitarbeiter angerufen und nicht umgekehrt.

Zum Ende des Gespräches wurde mir das Angebot vorgelesen und ich sollte bestätigen. Im vorgelesenen Text war nun plötzlich von einer neuen Kündigungsfrist und einem rabattierten Endpreis von 89,95 Euro die Rede. Ich bestätigte zunächst nicht und fragte erneut nach. Als Antwort bekam ich eine erneute, genervt vorgetragene, Kurzzusammenfassung mit dem selben Inhalt des ersten Gesprächsteils, nach dem Motto „Das habe ich Ihnen doch nun zur Genüge erklärt!“ Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich, wenn ich weitere Fragen hätte, diese nun stellen solle, um ihn ja nicht erneut in seiner Bestätigung zu unterbrechen. Nachdem meine Frage zur neuen Vertragslaufzeit nun geklärt war und mir erneut zugesagt wurde, dass preislich über den Rabatt alles beim Alten bleiben würde, stimmte ich nach dem Verlesen zu. Es wurde jedoch wieder nur von einem rabattierten Preis von 89,90 Euro gesprochen. Dies kann nun bedeuten, dass der Preis von 89,90 Euro rabattiert wird oder ein anderer Preis auf 89,90 Euro rabattiert wird. Nachdem ich aber mittlerweile drei Mal nachgefragt hatte, vertraute ich auf die Integrität des Vodafone Mitarbeiters. Des Weiteren wurde nun plötzlich ein Datenvolumen von 2 GB genannt, von dem vorher nie die Rede war. Ich wollte erneut nachfragen. Das war jedoch nicht mehr möglich, da der Mitarbeiter das Gespräch sofort unterbrach.

Mir kam dieses Geschäftsgebaren sehr seltsam vor, so dass ich am Abend die 1212 kontaktierte. Hier wurde mir sehr freundlich und kompetent, wie ich es eigentlich von Vodafone gewohnt bin erklärt, dass zum gestrigen Zeitpunkt die Änderung noch nicht einsehbar wäre, die Mitarbeiterin versprach mir aber, mich am Samstag zurück zu rufen.

Nun habe ich heute die Umstellungs-SMS erhalten und habe meinen Quickcheck aufgerufen. Hier stellte ich fest, dass von den versprochenen 2 GB Datenvolumen noch nichts zu sehen war. Außerdem wollte ich wissen, in wie fern nun meine 60-Minuten Option, die nach wie vor aufschien, verrechnet werden würde. Ich habe mich also erneut an die 1212 gewandt. Wieder erwischte ich eine sehr freundliche und kompetente Mitarbeiterin, die mir jedoch mitteilen musste, dass ich nun den großen Vertrag gebucht hätte und sie keinen Rabatt erkennen konnte. Ich müsse also zukünftig 89,95 Euro bezahlen, hätte aber die vom Marketing Mitarbeiter genannte Vorteile einer All-Net-Flat. Da ich nicht bereit bin, knapp 90 Euro für meinen Handyvertrag auszugeben, ließ ich die Änderungen sofort, gemäß 14-tägigem Rücktrittsrecht rückgängig machen. Dies sagte mir die Dame der 1212 auch sofort zu und bat mich um Geduld bis Samstag, da auf Grund der heutigen Umstellung, die Rückstellung erst morgen ein gepflegt werden könne. Eine Beschwerde konnte sie jedoch nicht wirksam aufnehmen und bat mich, mich über das Kontoaktformular an Sie zu wenden.

Ich bin maßlos verärgert über dieses Geschäftsgebaren. Zum einen war die Art und Weise der Gesprächsführung des Marketingmitarbeiters alles andere als freundlich und kundenorientiert. Zum anderen liegen hier im Grundzug die Tatbestandsmerkmale eines Betruges nach § 263 StGB vor. Mir wurden falsche Tatsachen vorgespiegelt und auf mehrmaliges Nachfragen zugesagt, die nicht eingehalten wurden. Dies stellt eine Täuschungshandlung dar, um einen Vermögensschaden auf meiner Seite und einen Vermögensgewinn auf Seiten Dritter (hier Vodafone) zu erlangen. Hätte ich nicht zweimal erneut die 1212 angerufen sondern wäre von der Wahrheit der Aussage des Marketingmitarbeiters ausgegangen hätte ich hier ein Produkt verkauft bekommen, das ich zu diesem Preis nie wollte und hätte, wenn ich auf die erste Rechnung gewartet hätte auch nicht mehr zurücktreten können. Ich habe mich nun aus eigenem Antrieb weiter informiert und weiter nachgefragt und bin vom Angebot zurückgetreten. Der Tatbestand wurde somit nicht vollendet, kann aber durchaus als versucht gewertet werden.

Mir ist durch diese Aktion ein nicht ganz unerheblicher Schaden entstanden, da ich zweimal über 30 Minuten mit der 1212 telefonieren musste, was zwar kostenfrei für mich ist, jedoch einen Zeitaufwand von über 60 Minuten in der Warteschleife für mich bedeutete. Außerdem muss ich weitere Zeit investieren, um dieses Schreiben hier zu verfassen, sowie um die folgenden Rechnungen und die Rückumstellung genau zu prüfen, da mein Vertrauen in die Korrektheit des Kundenumganges bei Vodafone nach dieser Aktion gegen Null tendiert.

 

Ich hoffe auf einen sehr kundenorientierten Lösungsvorschlag von Ihrer Seite und bitte um dringende Prüfung dieses Vorganges auch intern. Nachdem ich bei jedem Gespräch der Aufzeichnung zugestimmt habe, sollten von allen Gesprächen, also auch von dem mit ihrem Marketingmitarbeiter entsprechende Daten bei Ihnen vorhanden sein.

Des weiteren widerspreche ich hiermit noch einmal ausdrücklich der Änderung vom 09.01.2013 und fordere Sie hiermit, zusätzlich zum Telefonat mit der 1212 von 10.12.13 erneut dazu auf, sämtliche Änderungen rückgängig zu machen, so dass der alte Status Quo meines Vertrages von 10.03.2012, inkl. der alten Kündigungsfrist und allen Rabatten, sowie aller gebuchten Optionen wieder hergestellt ist.

Sehr schade, da das Angebot wirklich unschlagbar gewesen wäre und ich bereits im Freundes- und Kollegenkreis kräftig die Werbetrommel gerührt habe, was die Tarife bei Vodafone angeht. Nun werde ich leider mitteilen müssen, dass ich hier einem versuchten Betrug eines Ihrer Marketingmitarbeiter aufgesessen bin und die Tarife eben doch so sind, wie sie allgemein bekannt sind.

 

Mit freundlichen Grüßen

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So, nun versuche ich seit geraumer Zeit dieses Schreiben, wie von der Hotline gefordert, über das Kontaktformular abzusenden. Mööööööp!!!! Error 400 Bad Data Request Ja neeeee, is klaaahr…. Natürlich Bad Data. Verry Bad Data sogar. Ich denke nun wird es langsam an der Zeit über außerordentliche Kündigung / Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachzudenken. Diesen Kundenumgang lasse ich mir nicht bieten, dafür ist mir mein Geld zu schade.

Dies zur Information für Euch.

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Unbedingt zu beachtender Seitenblick – Die andere Seite der Gorch Fock Geschichte

Sa ,29/01/2011

Nachdem ich mich die letzen Tage, was die Bundeswehr-Diskussion angeht, sehr zurück gehalten habe, hier ein muss! für jeden politisch interessierten Menschen. Es ist ein Unding unserer Zeit, dass Presse und damit auch ein Großteil der Bevölkerung nur in eine Richtung Bericht erstatten. Dass es nur die Richtung der Meinungsbildung gibt, die die größten Schlagzeilen erbringt. Ich erwarte eigentlich von unabhängiger Presse, auf die wir ach so stolz sind, dass diese wirklich unabhängig und neutral berichtet. Leider nicht der Fall. So habe ich ausser im Focus online, welcher wenigstens in einer Randnotiz den offenen Brief der Besatzung der Gorch Fock anspricht bisher in noch keinem Medium einen Abdruck des offenen Brief gefunden.

Hier darum für den interessierten und in alle Richtungen offenen Leser der Brief der Besatzung an Verteidigungsminister zu Guttenberg. gefunden auf Der Spiegelfechter, ein genialer Blog:

Zitat aus Der Spiegelfechter:

Offener Brief

Besatzung Segelschulschiff GORCH FOCK
Schweriner Straße 17a
24106 Kiel

Sehr geehrter Herr Minister,

mit diesem Brief möchten wir uns als Stammbesatzung zu den Behauptungen, die in der Presse kursieren, äußern. Des Weiteren soll dieser Brief Ausdruck und Zeichen sein, wie sehr die Stammbesatzung hinter ihrem Kommandanten steht.

Unfall Salvador de Bahia

Der Unfall unserer Kameradin in Salvador war für alle ein harter Schlag und nicht leicht zu verarbeiten. Dies hat man sehr deutlich am Zustand der Besatzung feststellen können, vor allem bei den direkt betroffenen Soldaten in der Takelage und an Deck. Daher ist es uns unverständlich, Äußerungen zu hören, welche uns Ausbilder als Menschenschinder bezeichnen. Dies ist ein Schlag ins Gesicht jedes Einzelnen hier an Bord und Rufmord!

Dies alles sind Äußerungen von Petenten, die ein grundsätzliches Problem mit der Gorch Fock haben. In Salvador war eine Besatzungsfeier auf der Pier geplant. Diese wurde natürlich abgesagt. Vielmehr hat der Offizierslehrgang am letzten Tag in Salvador für die Besatzung und die Ausbilder ein Bier ausgegeben, um gemeinsam die Geschehnisse zu besprechen und die gute/richtige Reaktion der Schiffsführung auf diesen Unfall zu würdigen. Dies alles geschah im Gedenken an unsere verstorbene Kameradin und war vom Lehrgang gewünscht und initiiert. Das in der Presse veröffentlichte Bild entspricht somit nicht den Tatsachen!

Umgang mit der Situation

Die Schiffsführung setzte nach dem Unfall die Enterübungen aus und gestaltete den Dienstbetrieb neu und sinnvoll für alle Beteiligten. Unmittelbar nach dem Unfall suchten die Ausbilder und Vorgesetzten das Gespräch mit dem Lehrgang. Nach den administrativen Erstmaßnahmen wurde ein deutscher Pfarrer aus Salvador benachrichtigt, welcher mit zwei ausgebildeten PEERs (Sanitätsmeister der Besatzung) die seelsorgerische Betreuung an Bord übernahm. Hier hat die Schiffsführung unserer Meinung nach richtig gehandelt und sich fürsorglich um die Besatzung gekümmert. Gerade bei dem Thema „Umgang mit der Unfallsituation“ hörten wir immer nur das Wort „Kadetten“. Wer denkt dabei an die Ausbilder, die diesen Unfall direkt miterlebt haben und die in der Takelage verbliebenen Kadetten sicher an Deck begleitet haben? Diese Jungs haben in einer extremen Situation hervorragende Arbeit geleistet und die Beherrschung behalten.

Der Lehrgang wurde umgehend unter Deck geschickt, um die verunfallte Kameradin nicht sehen zu müssen. Die Stammbesatzung, sprich die Ausbilder, haben an Oberdeck alles Menschenmögliche getan, um der Kameradin zu helfen und sie vor neugierigen Blicken zu schützen.

Kommandoenthebung des Kapitän zur See Schatz

Auch ist uns allen mehr als unverständlich, einen Kommandanten, der allseits beliebt ist, gut zu seiner Besatzung war und viele Entbehrungen auf sich und seine Familie genommen hat, um das Schiff gut zu führen, so abzuservieren, wie es hier der Fall war. Warum wurde ein zuverlässiger, loyaler Offizier ohne Untersuchung bzw. Untersuchungsergebnis so behandelt und bloßgestellt?

Auch fehlte uns der Rückhalt unserer übergeordneten Dienststellen, welche sich zu keiner Zeit vor uns stellten oder sich nach unserem Befinden erkundigt haben. Dies alles vor dem Hintergrund unbestätigter Anschuldigungen, welche eine Gruppe von Petenten (Offiziersanwärter) in Form einer Eingabe an die Öffentlichkeit gebracht haben.

Vorgaben zur Durchführung einer Segelvorausbildung

Der Lehrgangsteilnehmer soll behutsam und unter Aufsicht physisch und psychisch bis an die Grenzen seiner individuellen Belastbarkeit geführt werden, damit er ruhig, sicher und beherrscht handeln kann, wenn er im Einsatz in die Lage höchster Gefahr für das eigene Leben kommt. Der OA (Anm. d. Red.: Offiziersanwärter) erfährt und verinnerlicht die Grundsätze und Ziele der Inneren Führung, den Sinn von Disziplin, Selbstdisziplin und Gehorsam.

Dabei kommt es darauf an, dass der OA im Rahmen der Segelvorausbildung durch die Vermittlung von theoretischen seemännischen Grundkenntnissen und –fertigkeiten sowie durch drillmäßiges Segelexerzieren den Umgang mit Segeln sowie stehendem und laufendem Gut beherrscht und die erforderlichen Sicherheitsaspekte beachtet.

Umsetzung an Bord:

Die Ausbilder an Deck haben Weisung, bei Erkenntnissen, die eine vorübergehende Einschränkung der Entertauglichkeit nahe legen, die betroffenen Soldaten beim Schiffsarzt vorstellig werden zu lassen. Ein Entern allein auf freiwilliger Basis hat an Bord der Gorch Fock bis zum Unfall am 07.11.2010 nicht stattgefunden. Vielmehr waren alle Kadetten, die die genannten Voraussetzungen erfüllten, gehalten, an den Enterübungen teilzunehmen. Soldaten, die sich bei den Enterübungen schwer taten wurden unter besonderer Aufsicht weiter am Topp bzw. durch einen Ausbilder individuell am Besanmast ausgebildet und dabei behutsam an das Lehrgangsziel herangeführt.

Richtlinien für das Entern ab dem 11.11.2010 (nach dem Unfall in Salvador de Bahia): Auf Weisung des Kommandanten fanden weitere Enterübungen nur noch auf freiwilliger Basis statt (Am ersten Tag gingen 20 OAs von 70 nicht in die Takelage, am zweiten Tag nur noch 14).

Wie oben ersichtlich, wurden nach dem Unfall in Salvador einige neue Voraussetzungen festgelegt, um die Sicherheit der Soldaten bei Arbeiten/Ausbildungen in der Takelage zu erhöhen. Auch hier hat die Schiffsführung richtig – und unserer Meinung nach – nicht überzogen reagiert. Die Darstellungen in der Presse sind falsch und extrem verzerrt.

Natürlich müssen die Ausbilder gegenüber den Soldaten die Stimme erheben, denn wir bewegen hier einen Großsegler, mit ca. 2000qm Segelfläche im offenen Seeraum. Dieses Segeln findet nicht nur bei angenehmen Wetterverhältnissen statt, sondern auch bei schwerer See mit Windstärken bis zu Bft. 12. Dass ein Befehl beim Segeln für das Schiff und die an Deck befindlichen Soldaten sicherheitsrelevant ist und durch die erhöhten Windgeräusche laut ausgesprochen, bis hin geschrien werden muss, ist nur logisch und im Rahmen der Fürsorgepflicht richtig.

Daher muss im Hafen eine hohe Leistungsbereitschaft der Lehrgangsteilnehmer hergestellt werden, um das Schiff im Seebetrieb sicher zu führen. Der Kommandant hat sogar die Pflicht, eine hervorragende Ausbildung zu verlangen, so dass er mit der Besatzung das Schiff sicher bewegen kann, und das zum Wohl aller an Bord und anderer Verkehrsteilnehmer. Lehrgangsteilnehmer, die mit dieser Situation nicht zurecht kommen, sollten sich überlegen, ob sie den richtigen Beruf gewählt haben. Denn dieser Ausbildungsabschnitt gehört nun mal zur Offizierbasisausbildung dazu.

Vorwürfe wegen sexueller Belästigung

Lapidar geäußerte Sprüche von jungen Soldaten wie die in der Presse aufgeführten sind und bleiben schlechte Sprüche unterhalb der Gürtellinie und sind auch nur Sprüche!

Zu keiner Zeit wurde hier an Bord ein Soldat von einem anderen angefasst oder gar sexuell belästigt. Natürlich ist die Schiffsführung über die gefallenen Äußerungen nicht erfreut gewesen und hat daher entsprechende Konsequenzen gezogen, nämlich eine Musterung mit deutlichen Worten des Kommandanten an die Soldaten. So etwas wurde und wird hier an Bord nicht toleriert!

Der Name GORCH FOCK ist nach diesen Vorfällen nur noch sehr schwer reinzuwaschen. Dies bedauern wir und – wie wir denken – auch ein Großteil der deutschen Bevölkerung, die immer stolz auf ihre „Weiße Lady“ war, zutiefst! Wie viele Empfänge und Reisen wurden mit diesem Schiff durchgeführt. Überall, wo es auftauchte, freuten sich die Menschen über das Schiff und unser Land.

Natürlich haben sich Politiker jeder Parteizugehörigkeit und übergeordnete Instanzen sehr gerne im Schein dieses Schiffes gefeiert. Genau diejenigen, die uns jetzt fallengelassen haben.

Wir hoffen, sehr geehrter Herr Minister zu Guttenberg, Sie verstehen nun auch die Sicht der Stammbesatzung, die immer ihr Bestes gegeben hat, um sicher und qualitativ hochwertig Kadetten an Bord auszubilden. Wir werden nun in der Presse als schlechte Menschen, ja gar als Unmenschen dargestellt. Dies macht uns und unseren Familien sehr zu schaffen.

Wir, die Stammbesatzung der Gorch Fock, fühlen uns sehr alleine gelassen – hier am Ende der Welt.

Hochachtungsvoll,
Besatzung Segelschulschiff GORCH FOCK

Anmerkung Jens Berger (Der Spiegelfechter): Der Brief ist mir auf einem vertrauenswürdigen Weg zur Veröffentlichung zugespielt worden. Wer den Brief weiterverbreiten will, kann dies gerne unter Nennung der Quelle tun. Die Stammbesatzung der Gorch Fock hat einen Maulkorb bekommen und darf nicht mit der Presse sprechen. Dieser Maulkorb ist natürlich im Sinne der “Wahrheitsfindung” problematisch, da die ausgeflogenen Lehrgangsteilnehmer ihre Version ganz selbstverständlich den empörungssüchtigen Journalisten von BILD, WELT und SPIEGEL erzählen dürfen, die diese Aussagen ihrerseits noch weiter skandalisieren. Die in diesem offenen Brief beschriebene Version der Geschehnisse wird im Laufe der Ermittlungen ohnehin zur Kenntnis genommen werden müssen. Das Problem: In ein paar Monaten wird bereits eine neue Sau durchs Dorf getrieben und weder BILD, WELT noch SPIEGEL interessieren sich dann für diese Erkenntnisse. Heute werden die Fakten geschaffen und heute wird der Ruf der Beteiligten und des Segelschulschiffes Gorch Fock zerstört. Eigentlich sollte es Bestandteil einer fairen Berichterstattung sein, alle Seiten zu Wort kommen zu lassen. Diese Fairness zählt im Fall Gorch Fock offensichtlich nicht. Ich hoffe, dass dieser offene Brief dazu beitragen kann, die aus dem Ruder gelaufene Diskussion ein wenig zu versachlichen.

Zitat Ende

Bitte liebe Leser -> weiterverbreiten und drüber nachdenken. Es lohnt sich immer, beide Seiten der Medaille zu erkennen! Ich denke hier sind einige Punkte der vorangegangenen, öffentlichen Diskussion angesprochen. Es kotzt mich gelinde gesagt an, wie vermeintlich gut informierte Bürger in Foren, wie Twitter oder Facebook unqualifizierten, durch die Presse einseitig gefärbten Mist von sich geben und dann auch ncoh behaupten, politisch interessiert und informiert zu sein. Ein Großteil davon weiß eben mal, dass man Bund, in Bezug auf Bundeswehr mit „d“ schreibt und haben sonst keine Ahnung vom Stress und der hochrangigen Arbeit unserer Kameraden, die für Deutschland den Kopf hinhalten und in einem ehrbaren Beruf unser Land vertreten. Denkt doch mal nach! Demokratie darf keine pressegefärbte Einabhnstraße sein! Hier darf nicht gelten: „Wer zahlt, schafft an!“

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Nachtrag zum gestrigen Seitenblick über Bundeswehr, Gorch Fock und zu Guttenberg im Kreuzfeuer

So ,23/01/2011

Der Minister erklärt sich. Karl Theodor zu Guttenberg spricht zu den aktuellen Themen die leider die Öffentlichkeit beschäftigen müssen. Hier der Link zum Vortrag des Herrn Ministers.

Zu meinem Blog von Freitag hat sich heute also eine Menge ergeben.

Heute wurde außerdem der Kapitän der Gorch Fock abgelöst. Außerdem äußert sich erneut die Mutter der verunglückten Soldatin und zeigt die Bundesrepublik Deutschland in einem Strafverfahren, parallel zu den aktuellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft an. Der Medienrummel dreht hoch. Die Opposition, vorne weg Personen, wie Jürgen Trittin, oder andere „Spitzen“Politiker der SPD und anderen Parteien. Was ist denn hier los?! Der Verteidigungsminister reagiert. Dies wurde so gefordert und ist so geschehen. Voreilig? Ich hoffe nicht. Es scheint etwas hinter den Vorwürfen gegen die Führungscrew der Gorch Fock zu stecken. Bleibt offen was. Darum noch immer: Vorsicht mit den Vorwürfen! Die Ermittlungen laufen und das ist normal. Bleibt zu hoffen, dass das Ministerium nicht noch weiter dem Druck nachgibt und sich zu vorschnellen Maßnahmen, die schwer zurück zu nehmen sind hinreißen lässt, wie mancher Politiker dies fordert. Ich habe heute Dinge gehört, wie Gorch Fock einmotten, Crew komplett entlassen usw usw… Leute lasst mal die Kirche im Dorf! Unfall! Kein Ausbilder hat die junge Matrosin aus den Wanten geschubst. Was setzt man denn hier wieder für Zeichen. Ich fühle mich zurückerinnert an den Fall des Oberst Klein. Auch hier wurde ein Bauernopfer gesucht und gefunden. Militärische Führer, die stringent Entscheidungen treffen werden abgesägt. Sicher sicher, jeder Offizier hat die Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen, aber dennoch… Wenn nach der Entscheidung Menschen unter dem Druck der „allinformierten“ Presse diese Entscheidungsträger zermalmen, wer wird dann noch schwere Entscheidungen treffen? Der Führernachwuchs weicht immer weiter auf. Die neue Führungsebene wird immer weiter ohne Rückgrat ausgebildet werden. Harte Ausbildung – Fehlanzeige! Verantwortungsbewusstsein – Fehlanzeige! Entscheidungsfreude – Fehlanzeige! Taktisch notwendige Entscheidungen – Fehlanzeige! Bundeswehr als Einsatzarmee – Fehlanzeige! Wir können ja dann demnächst darüber diskutieren, die Streitkräfte mit dem Technischen Hilfswerk zusammenzulegen, so wie BND BKA und BuPo. Es gibt dann halt keine Stabilisierungseinsätze mehr, sondern nur noch Hilfseinsätze in Erdbebengebieten – nix mehr Weltsicherheitsrat, aber dafür WHO? Hey, OK! Wenn das so gewollt ist… dann aber bitte nichtjammern über die Konsequenzen!

Interessante Aspekte des Herrn Ministers zu den Vertretern der Presse. Genau so ist es nämlich! Was überzeichnet wird, wird nicht mehr zurückgezeichnet. Fälschlich angeklagte nicht mehr entlastet. Zurückrudern – findet nicht statt. Lieber werden schockierte Menschen, wie eine trauernde Mutter mehrfach vor die Kamera gezerrt. Ihren Seelenzustand spiegelt die heutige, öffentliche Aussage wider: Sie bekäme keine Informationen über den Tod ihrer Tochter von der Bundeswehr, nur die Aussage, die Ermittlungen liefen noch. Ja was erwartet sie denn? Würde nicht ermittelt werden, wäre es doch auch nicht recht! Logo wird ermittelt, aber nicht mitten auf dem Weltmeer. Das Schiff kommt zurück, die Untersuchungen laufen. Aussagen wie die der Mutter gehören einfach nicht an die Öffentlichkeit.

Da schockt die heute getätigte Aussage des Herrn Trittin: Herr zu Guttenberg würde schon sehen wie schwer er es hat, wenn er sich gegen die BILD Zeitung auflehnt. Eine unglaubliche Aussage! Seit Jahrzehnten wissen wir um die zweifelhafte Macht und die noch zweifelhafteren Methoden des Axel Springer Verlages. Sind wir also nun so liberal, führenden Politikern das Maul zu verbieten und offen mit der Klatschpresse zu drohen. DAS IST DER SKANDAL, werte Leser! Darüber lohnt es sich nachzudenken. Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen! Herr zu Guttenberg hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Ob auf der Gorch Fock oder in Afghanistan. Es wird durch die Staatsanwaltschaft ermittelt, teilweise gegen junge Menschen. Achten wir doch unsere so wertvolle Rechtstaatlichkeit und messen wir nicht mit zweierlei Maß. Auch hier gilt: in dubio pro reo! Wieder einmal werden nicht verurteilte Betroffene beschimpft, abgeurteilt und besudelt. Sicher nie wieder durch dieselben Schreiberlinge rein gewaschen.

Was bleibt nach dem heutigen Tag?

Der Minister ist entweder eingebrochen, oder er hat mehr Informationen als wir wissen. Letzteres ist in Ordnung. Ermittlungen laufen, Konsequenzen wurden gezogen. Alles ist nicht recht, Hauptsache Trittine und Oppositionärsten stehen im Vordergrund – ohne Rücksicht auf Verluste. Es wurden Zeichen gesetzt für den Führernachwuchs. Falsche Zeichen. Auch für aktive Vorgesetzte. Ein weiterer Schritt im Abstieg der Bundeswehr.

Bleibt zu hoffen, dass das Traditionsschiff wieder in See sticht und auch dieses Gefecht überlebt.

Bleibt zu hoffen, dass irgendwann gelernt wird, dass der Bundesminister nicht für alles verantwortlich sein kann. Der Mann ist nicht überall selbst dabei und lebt von Informationen, die ihm leider von Führungskräften ohne Rückgrat des öfteren weichgekocht serviert werden. („Wie sollen wir das nur den Herrn Minister vortragen?“) Bin gespannt, wann der erste Aufschrei kommt, wenn mal wieder ein Unfall mit Großgerät passiert. Bestimmt hat der arme Herr zu Guttenberg dann den Flieger selber geflogen, oder den Panzer selbst gesteuert. Bald wird dann Ausbildung ganz verboten, weil dabei ja was passieren kann. Nur eine Warnung an dieser Stelle an die Fußballnationalmannschaft: Beim Fußball kann man sich am Knie verletzen! Man sollte darüber nachdenken, ob nicht Berti Vogts für alle möglichen Sportverletzungen verantwortlich gemacht werden sollte. Vielleicht schreibt ja BamS bald mal darüber. Ich werde es weiter verfolgen.

Leute kommt wieder runter!!!

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Seitenblick auf geöffnete Briefe, ein Segelschiff, schießende Soldaten und Oppositionen

Fr ,21/01/2011

Focus online poltert: „Für die Mutter der toten Gorch-Fock-Kadettin steht fest: „Meine Tochter fällt da nicht einfach runter.“ Die Opposition wirft Guttenbergs Verteidigungsministerium vor, diesen und andere Vorfälle in der Bundeswehr zu vertuschen. Der Minister wehrt sich…“ Das nenne ich ja mal professionellen Journalismus! Kein Vorwurf an eine trauernde Mutter. Das Gefühl die eigene Tochter Meilen weit von zu Hause entfernt verloren zu haben – für immer muss einfach nur niederschmetternd sein. Eine Grenzerfahrung. Eltern sollten nicht ihre eigenen Kinder beerdigen. Diese Person kann unmöglich zitiert werden. Keiner, auch die angesprochene trauernde Mutter war bei diesem tragischen Unglück dabei. Keiner kann sagen, wie es dazu kam, außer die Kadetten vor Ort. Wie kann man sich also eine Meinung darüber anmaßen, ohne informiert zu sein? Wie kann man also von unserem Verteidigungsminister erwarten, eine Meinung zu haben, solange er noch nicht fundiert informiert sein kann?! Das entsprechende – unabhängige – Ermittlerteam der Staatsanwaltschaft ist doch eben erst unterwegs zum Tatort, welcher nicht mal eben um´s Eck liegt. Nein, liebe Tagesschau! Herr zu Guttenberg versucht nicht Dinge „wie immer von sich fern zu halten“, er versucht professionell, meinungsbildend und informiert vorzugehen!

Die Vorgesetzten vor Ort haben, sicher nicht ohne Rücksprache, eine Entscheidung getroffen, die aktuelle Kadettenausbildung auszusetzen. Sicherlich eine überlegte Entscheidung, evetuell – vor diesem tragischen Hintergrund verständlich – eine etwas schnell überlegte… Auch das werden wir, als außenstehende nicht beurteilen können. Ist eigentlich auch nicht wichtig, die Presse hätte die Entscheidung so oder so zerrissen. Das leere Loch auf Seite drei muss gefüllt sein und zu diesem Zeitpunkt war Cora noch nicht für immer narkotisiert.

Eine Ausbildung im Grenzbereich? Sicherlich, jeder, der schon mal auf einem Schiff war, wird eigene klamme Gefühle und / oder Ängste gehabt haben. Höhenangst? Kann man überwinden, wenn man es will. Wissen wir, ob die verstorbene Rekrutin dies wollte? Nicht aus der Presse. Dies wissen nur ihre Kameraden, welche definitiv nach Überwinden der emotionalen Ebene vernommen werden. Ich kenne aus meiner eigenen Erfahrung Rekruten, die durchaus bereit waren an ihre Grenzen zu gehen – nicht nur das, sie haben von uns Vorgesetzten gefordert, an diese herangeführt zu werden und diese weiter auszubauen. Wir sprechen hier von Offiziersanwärtern! Junge Menschen, die auf eine Führungsposition in der Marine trainiert werden, Menschen, die eine harte Auswahl durchlaufen haben, Menschen die körperlich fit sind, intelligente Menschen, Menschen, die gefordert und gefördert werden wollen – junge Menschen auf dem Weg nach oben! Ich war sicher nicht dabei, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es nicht am Druck intern, oder der Ausbilder lag, dass die Kadettin die an diesem verhängnisvollen Tag aufenterte. ES WAR EIN UNFALL! So oder so. Deswegen die stolze Gorch Fock einzumotten oder den Herrn Kapitän Norbert Schatz zu schassen halte ich für weit daneben. Ähnlich wie der hier beschriebene Vorfall Klein vor einiger Zeit nahe Kunduz. Es müssen nicht immer Köpfe rollen, wenn Unfälle oder konsequenter Dienst passieren! Wichtig ist nur, dass dieser Dienst korrekt ausgeführt wird. Selbstverständlich müssen alle Vorfälle genauestens ermittelt werden. Wie war der Ausbildungsstand, wie die Lage vor Ort? Welche Sicherheitsvorschriften wurden missachtet? Fehlen eben solche? Dieser Vorgang darf aber nicht wieder, wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen dazu führen, dass die Ausbildung weiter reduziert wird und darunter leidet. Schlimm genug, dass einem kompletten Kadettenjahrgang die weitere Ausbildung ausgesetzt wurde. Eben dies wird wieder passieren, fürchte ich. Wieder wird es heißen es handelte sich um den bösen, bösen, menschenverachtenden und sinnlosen Drill. Die Reaktion der Vorgesetzten auf dem Schiff, hier bei Spiegel Online (aus welcher Quelle auch immer) recht ausführlich beschrieben, halte ich für erwachsen, absolut nicht vertuschend und vernünftig. Das hat nichts mit Meuterei, Vertuschung einer Straftat und anderen in den Gesetzbüchern beschriebene illegale Aktivitäten zu tun.

Wer ist er dieser Drill?? Ich kann nur sagen, mir hat er bereits mehrfach das Leben gerettet. Ich wurde drillmäßig an der Waffe und meiner Ausrüstung ausgebildet. Nur die Teile der Ausrüstung, an denen dies geschah konnte ich im Einsatz effizient und zielgerichtet nutzen. Drill ist das einzige, was in Extremsituationen klappt und das ist nicht menschenverachtend und nicht zu hart, das ist in diesem Beruf einfach notwendig!

Mit mehr Drill würde eventuell auch der Sold, welcher vor kurzem in Phol-e-Khomri verstarb noch leben. Ein Schuss löst sich aus einer Langwaffe ausschließlich absichtlich, im Spiel oder auf Grund schlechter Ausbildung. Welche der drei Ursachen für den Todesfall kausal waren muss die Staatsanwaltschaft und deren Ermittlungsbeamte vor Ort klären und genau das wird sie tun, Herr Trittin! ( Siehe oben verlinkter Focus online Bericht, letzter Absatz) Nicht nur der Herr Verteidigungsminister wird dahinter stehen, auch die Staatsanwaltschaft Gera wird vollständige Aufklärung fordern, also lasst uns doch warten mit Spekulation. Bitte auch in der Presse und im Web 2.0. Hier wird nicht vertuscht, sondern hier wird ein möglicher Straftatbestand umfangreich ermittelt. Das braucht seine Zeit. Es wird doch auch erwartet, hier tiefgründig und umfassend zu ermitteln. Was soll also diese Hektik aus Presse, Öffentlichkeit und Opposition? Keiner der Beteiligten wird untertauchen. Ich bitte um Professionalität!!!

Ein weiterer Fall quält sich durch die Schlagzeilen. (Hier eine recht neutrale Berichterstattung des Spiegel Online) Briefe und anderer, privater Schriftverkehr in und aus dem Auslandseinsatz soll abgehört / geöffnet und kontrolliert worden sein. Sollte sich dieser Vorwurf bewahrheiten auf gut bayrisch gesagt: Ein dicker Hund! Aber auch hier: Vorsicht!! Es ist nichts bewiesen! Es ist einfach noch nicht fertig ermittelt! Auch der Minister kann noch nicht mehr wissen. Der Wehrbeauftragte Königshaus wurde doch eben erst über den Vorfall durch die Soldaten informiert! Der Stern „weiß“ zum Beispiel, dass diese Briefe durch ausländische Privatfirmen transportiert wurden. (Siehe Artikel auf Stern Online) Sollten sich diese Indizien erhärten muss natürlich weiter ermittelt werden, warum diese wohl afghanischen Firmen nicht besser ausgewählt und / oder kontrolliert wurden. Immerhin könnten auf diese Weise auch andere Post abhanden gekommen oder geöffnet worden sein und damit ein empfindliches Sicherheitsleck entstanden sein. Seid Euch gewiss, liebe Leser, der MAD wird hier genauestens ermitteln. Dies ist sein Job, seine Daseinsberechtigung in einem harten Haushaltskampf um Mittel und sein Ehrgeiz. Die Schuldigen werden gefunden werden. Aber eben erst nach gewisser Zeit. Sollten die Sendungen dienstlich geöffnet worden sein (z.B. eben durch den MAD) bin ich überzeugt, wird es dafür hinreichende Gründe gegeben haben, bzw. hat es diese nicht gegeben, werden hier definitiv Köpfe rollen. Ggf. wird dies nicht in die Öffentlichkeit kommen, da sich kein Geheimdienst der Welt gerne hinter die Fassade gucken lässt, aber Deutschland ist zum Glück noch keine Bananenrepublik und ich bin mir sicher hier nicht naiv zu denken. Darum rufe ich hier zur Ruhe auf.

Seltsam stimmt mich ein geposteter Blog eines meiner Twitterfollower, in denen er angeblich aus einem Cache gesammelte Kommentare aus dem Blog  Soldatentreff veröffentlich, die „verschwunden“ sind. (Link zu den nicht mehr öffentlichen Kommentaren)

Wer ließ diese Kommentare verschwinden und warum? Es handelt sich um eine sachliche Diskussion mit Erfahrungsberichten von Angehörigen und betroffenen. Sollte jemand diese Löschung befohlen haben, einmal mehr eine aus blindem Aktionismus resultierende Aktion. So schürt man Misstrauen Leuteanz schechte Reaktion der betroffenen Stellen. Auch hier muss in den zuständigen Referaten ermittelt werden und dem Minister vorgetragen werden. Der Verantwortliche sollte Gründe vorweisen können!

Was haben uns diese drei Vorfälle und deren Aufarbeitung in den modernen Medien, wie online Presse, Twitter und Web2.0 gezeigt? Die Welt dreht sich für manchen unserer Mitbürger (auch in politischen Spitzenämtern) einfach zu schnell. Man möchte es einfach nicht verstehen, dass schnelle Informationsstreuung auch was  mit Verantwortung zu tun hat. Quellen werden nicht mehr sauber recherchiert, Zitate verzerrt und warum das alles? Die Quote zählt. Der Rubel muss rollen und wenn dadurch die letzten Bastionen der vernünftigen Politik, wie unser Verteidigungsminister fallen müssen. Die Welt hat sich weiter gedreht, Leute! Akzeptiert es und vor allem, lernt damit umzugehen!

Wie immer sind mir Eure Kommentare und Meinungen oder Erfahrungen wichtig.

In diesem Sinne: Denken, drücken, sprechen!

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Seitenblick zu Unheilig – neuer und massentauglich von Daniel B.

Di ,11/01/2011

In Daniels Blog fand ich heute morgen einen wirklich passenden Artikel zu Unheilig. Ich konnte mir einen Komentar nicht verkneifen, weil er es einfach trifft. Lest erst einmal selbst, was Daniel dazu sagt:

„Unheilig im Wandel

Publiziert am 9. Januar 2011 von Daniel Bäzol

Das Jahr 2010 war ein gutes und ein schlechtes Jahr für Unheilig

Gut: Unheilig erreichte die Single und Album Charts mit Geboren um zu leben und dem Album Große Freiheit

Schlecht: Die Auskopplungen aus dem Album laufen jeden Tag hoch und runter, jeder Sender nimmt die Songs von Unheilig als Hintergrundmusik für irgendwelche Beiträge.
Das ist zuviel, selbst für einen Fan der die Lieder gut findet.

Der Graf hat keine Zeit mehr für seine Fans, vor dem kommerziellen Durchbruch gab es bei jedem Konzert Autogramme und Zeit für ein paar Worte mit dem Grafen. Gibt es nicht mehr Unheilig hetzt nun von Termin zu Termin, Auftritte bei The Dome, ZDF-Fernsehgarten, VIVA und bei Big Brother etc sind ja wichtiger. Ok, das ist die Schattenseite des Kommerz, allerdings sind auch die Konzerte durch den Massenauflauf kein Highlight mehr.

Mal abgesehen davon, wieso wird Unheilig als Newcomer des Jahres gehandelt?

Die Band gibt es seit nunmehr 10 Jahren und hat schon etliche Platten auf den Markt gebracht. Die Limited Fan Box vom Album “Große Freiheit” ist das letzte Album welches ich mir gekauft habe, die Winteredition habe ich mir verkniffen da die Lieder sich immer ähnlicher klingen.

In Interviews äusserte der Graf das er hat nie für die schwarze Szene Musik gemacht hat, erstaunlich denn das Publikum ist zu 99% der schwarzen Szene zuzuschreiben gewesen, zumindest die letzten Jahre.

Am Ende bleibt mir nur dem Grafen alles gute für die Zukunft zu wünschen. Die “große Freiheit” entpuppt sich in meinen Augen als die “große Gefangenschaft” in den Verträgen mit den Majorlabels.

Lebe wohl Unheilig“ (Zitat Ende)

Mein Komentar dazu, mit dessen Meinung ich nicht alleine zu stehen scheine:

Ach Daniel!
Wie recht du hast. Unheilig war eigentlichnimmer mein Liebling. Na ja, einer der ;-) sehr treffend formuliert mit der winteredition. Unnötig, sie zu kaufen, wenn man die vorherigen hat.
Man beachte allein den Unterschied zur groden Freiheit, verglichen z.B. Mit dem alten Weihnachtsalbum. Keine schwarze Musik – Gelächter! Fasst kommt es mir so vor, als wär es dem Grafen peinlich, einst auf WGT und anderen Gothik- Festen als Headliner aufgetreten zu sein – er könnte damit ja sein neues Puplikum von Bayern3 SAT1 und Co schocken…
Schade w Geld aus einer echt guten Gruppe manchmal macht – die Wurzeln und die henkten vergessen, die einem Jahre lang die Treue gehalten haben! Ich will mich nicht so weit rein steigern, von Verrat zu sprechen, aber…
Na ja verständlich is es andersrum auch. Logischerweise bleibt mehr hängen, wenn man ein Mega-Event in der Olympiahalle für 80,- pro Karte abzieht, als einen gemütlichen Abend mit ein paar schwarz gekleideten Menschen im Backstage für 28,- pro. Die Wahl verstehe sogar ich. Nur eines lieber Graf: Bitte nenne Dich dann auch nie wieder einer von uns! Das ist kein Gothic mehr, das ist Mainstream Pop und wenn Du den willst mit den dazugehörigen Fans, dann schluck ihn, aber mit allen Konsequenzen.
Ich bin enttäuscht! Früher war’s mal wieder besser in dem Fall ganz bestimmt!
Phil

— Fakt ist doch, mal wieder hat der Kommerz über eine Lebenseinstellung soweit gesiegt, dass die betroffenen Personen ihre ehemalige Einstellung sogar verleugnen. Einfach schade – war wirklich gute Musik und ist jetzt einfach nur noch Radiogedudel geworden. Hoffe es kommt ein neuer Künstler mit ähnlicher Ausstrahlung, der es nochmal versucht, weil die Hoffnnung, dass sich der Grafnocheinmal erdet habe ich aufgegeben. Wenn sein Erfolg abbrechen sollte wird er ganz aufhören, anstatt sich wieder auf seine schwarzen Wurzeln zu besinnen und zu hoffen bei seinen alten Fans nocheinmal unter zu kommen. Ich bin mir auch nicht sicher, wo und ob er dort nocheinmal Aufnahme findet.

Leb wohl Graf, ich werde nicht den Sender wechseln, wenn DU mir auf Bayern 3 einmal wieder begegnest, aber ich denke nicht, dass wir uns im Onlineshop oder im Plattenladen nochmal wiedersehen werden, geschweigedenn gemeinsam mit 10000 anderen in irgendeiner Konzerthalle. Ich bin nur froh, dass ich die alten KOnzerte mit ein paar Hundert schwarzen Fans noch erlebt habe und zehre aus der Vergangenheit – einmal mehr.

Es bleibt: Die alte Musik auf CD´s. Alben, die sich die Mainstreamer nicht einmal anzufassen trauen – lasst es bleiben, für Euch wäre es ein Fehlkauf und die anderen, letzten Stars der Szene. Ich kann nur hoffen, dass sich Bands, wie Lacrimosa oder Blutengel nicht vom Strom des Erfoles schwarzen Mainstreams anstecken lassen und sie selbst bleiben. Ich werde es am Blutengelkonzert sehen und freu mich drauf, auch darauf, dass Lacrimosa irgendwann seine Tourne am Ende der Welt beendet haben wird und nach seinem Jubiläumsjahr wieder nach Hause kommen wird.

WIeder spiegelt Musik die Entwicklung wider. Wie Roland der Revolvermann sagte: „Die Welt hat sich weiter gedreht!“

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Fortetzung Seitenblick auf die Gelassenheit oder geht es doch um Anspruch und Zurfriedenheit?

Mi ,17/11/2010

Einige Tage später versuche ich an den Artikel „Seitenblick auf die Gelassenheit“ anzuknüpfen. Mir fällt dabei auf, dass es gar nicht so leicht ist, meine Gedanken zu diesem Thema in Worte zu fassen. Im Endeffekt geht es mir glaube ich gar nicht um die Gelassenheit. Eher um Zufriedenheit und Anspruchsdenken. Mein Anspruchsdenken musste ich in den letzten Monaten sehr stark relativieren. Vor allem beruflich, aber auch privat. Hat mich ein Trend erwischt, der bezeichnend für unsere Zeit ist? Ich denke ja, darum fasse ich den Gedanken in meine Seitenblicke.

Die Frage ist doch, wie kann die Zufriedenheit steigen, wenn die Qualität in allem sinkt? Warum sinkt die Qualität? Dieses Thema ist einen eigenen Seitenblick wert, ich klammere es an dieser Stelle aus, bzw streife es im Folgenden, ohne es tiefer zu beleuchten. Grund allen Übels ist doch die Einstellung „Früher war alles besser!“. Ein absolut spiesiger Satz, hätte ich früher gesagt. Mittlerweile ertappe ich mich selber oft dabei, eben dieses spiesige Gedankengut mein Eigen zu nennen. Woran liegt es?

These 1: Mit dem Erfarhungsschatz des Individuum steigt dessen Anspruch. Dies begründet sich in einem völlig normalen Aufbau. Man wird älter, der Erfahrungsschatz steigt, man hat mehrere Situationen erlebt, die Vergleichsmöglichkeiten steigen, der Anspruch steigt. Verstärkt wird dieser Trend durch die zutiefst menschliche Eigenart, beim Blick in die Vergangenheit (mal von Traumas abgesehen) eher die schönen Momente im Gedächtnis zu haben, als die schlechten Erfahrungen. Denkt man an alte Beziehungen, Erlebnisse, Arbeitsumgebungen, als Erwachsener an die Schulzeit, so erinnert man sich doch fast immer n die schönen Situationen. Nicht die Prüfungsstress geprägten Wochen vor dem Klausurenblock sind im Kopf, sondern die Bilder der Schulfeiern, die Klassenfahrten, die wilden (oder weniger wilden) Partys, die ersten Knutschereien, ach was weiß ich… Fakt: Die Erinnerung ist also geprägt von positiven Bildern, die Gegenwart ist halt die Realität. Positiv und negativ projiziert sich die Welt in unsere Erinnerung. Der Vergleich zwischen gewesenem und gerade erlebten hinkt also mangels vollständiger Speicherung. So erlebt am letzten Wochenende. Seit vielen Jahren war ich zum ersten mal wieder auf der Sektionshütte meines Alpenvereins. Früher das dritte Zuhause meiner Eltern und mir. Seit einigen Jahren ist der Kontakt zu meiner Sektion auf Grund der Entfernung, aber auch weil meine Eltern  krankheitbedingt nicht mehr aktiv waren / sind eingeschlafen. Als ich also letzten Samstag das Haus betreten habe, waren sofort wieder die Erinnerungen an gemütliche Hüttenabende, tolle Zeiten und gute Freunde präsent. Dann „durfte“ ich den neuen Hüttenpächter kennenlernen. Ein arroganter, distanzierter und mir von Anfang an unsympathischer Mensch. Der Aufenthalt war somit geprägt von Enttäuschung und dem „Früher-war-alles-besser-denken“. Am Heimweg erst, als ich mich genauer auf den Vorgang konzentrierte, ist mir wieder bewusst geworden, dass es schon früher Arschloch-Wirte gab, wir schon früher Ärger auf der Hütt´n hatten. In der aktuellen Situation war mir diese Erfahrung nicht mehr gegenwärtig. Meine Einstellung prägte trotzdem den ganzen Aufenthalt. Negative Effekte fielen mir besonders in´s Auge, positive verblassten. Eine grundsätzliche Trauer darüber, die Situation verändert vorzufinden, vermeintlich negativer hat alles andere beeinflusst. Jede Veränderung, sei sie auch noch so klein und / oder noch so natürlich fiel mirbesonders in´s Auge. Die veränderte eigene Einstellung, die meiner Mutter, welche mich begleitete.

These 2: Die Erwartungshaltung steigt mit der Lebensqualität.Wie ich in den ersten Seitenblicken auf die Gelassenheit ausgeführt habe steigt das Weltwissen stetig schneller an. Der Mensch nutzt sein Wissen seit jeher, um sich seine Umgebung so angenehm, wie möglich zu machen. Die Lebensqualität steigt damit i.d.R. proportional zum Wissen der jeweiligen Gesellschaft. Natürlich spielen noch weitere Faktoren, wie wirtschaftliche Lage, Sicherheitsumfeld, etc. mit in die Gleichung ein. Diese Faktoren beeinflussen aber beide Ausgabewerte gleichermaßen, weshalb ich sie hier vernachlässige. Zurück zum gesellschaftspsychologischen, moralischen, ja fast anthropologischen Gesichtspunkt: Beispiele für diesen Vorgang gibt es sicher viele. War es früher für einen Großteil der Bevölkerung etwas besonderes, eine Reise innerdeutsch mit dem Flugzeug durchzuführen, so ist dieses Verkehrsmittel heute mehr oder weniger normal. Möchte ich heute alleine von München nach Düsseldorf verreisen, bin ich in der Regel (bei einigermaßen bestehender Planungssicherheit und -Vorlauf) mit dem Flugzeug schneller, entspannter und billiger am Ziel, als mit jedem anderen Verkehrsmittel, eingeschlossen dem eigenen Auto. Dies entspricht einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität, einmal vorausgesetzt, ich muss diese Reise durchführen, um beispielsweise Familienangehörige zu treffen, geschäftlich tätig zu werden oder aus anderen wichtigen Gründen, die über die eigene Belustigung hinaus gehen. War man früher viele Stunden unterwegs und ist müde und gestresst am Ziel angekommen, so rückt Deutschland auf eine wenige Stunden oder sogar Minuten umfassende Entfernungsspinne zusammen. Wie hat sich im Vergleich dazu die Erwartungshaltung entwickelt? Eine Verspätung des Fliegers, bereits um wenige Minuten führt bei den meisten Reisenden zur mittleren Katastrophe. Sie führen es natürlich auf den stetigen Termindruck der heutigen Zeit zurück. Richtiger ist in vielen Fällen wohl eher eine extreme Abnahme der Leidensfähigkeit und Geduld. Es ist einfach langweilig und unbequem zu warten, selbst wenn man trotz Verspätung und ungeplantem Aufenthalt im Flughafen noch immer weit schneller und bequemer, als vor zehn Jahren von Süden nach Westen kommt. Siehe dazu auch die im ersten Teil der Seiteblicke auf die Gelassenheit erzählte Erfahrung aus meinem Afghanistaneinsatz zum Thema Reisen und warten. – Andere Länder, andere Sitten und damit auch eine andere Erwartungshaltung, was zu einem niedrigeren Anspruch an die jeweilige Situation mit dem Ziel Zufriedenheit führt.

These 3: Die Qualität sinkt tatsächlich und damit natürlich auch die Zufriedenheit. Dies trifft sicher nur für Teilbereiche zu. Umgekehrt zu obigen Ausführungen lässt man sich leider heute, vor allem in der Produktion, vor dem Hintergrund des Kostendruckes, eines globalisierten Wirtschaftsnetzes, viel zu schnell mit einem suboptimalen Fertigungsergebnis zufriedenstellen. Beim Endverbraucher führt dies natürlich auch nur zu suboptimaler Zufriedenheit. Der „Früher-war-alles-besser-Gedanke“ keimt auch auf. Berechtigt zum Teil, zum Teil aber auch nicht. Der bemägelte Gegenstand war bestimmt auch um einiges billiger, leichter verfügbar und schneller zu beschaffen als früher. Vor diesem Hintergrund würde sich die Unzufriedenheit wieder relativieren, der Faktor wird aber schnell ausgeblendet, vor dem Ärger über betreffende Produkt.

Fazit: War früher wirklich alles besser? Denken wir nur zu wenig nach? War es einfach ruhiger? Wollen wir das heute noch? Ist uns vielleicht nur das Gute in Erinnerung geblieben und waren die Probleme damals gleich groß und / oder nur anders gelagert? Was war wirklich besser, was hat man vielleicht einfach nur mehr genossen, weil es nicht selbstverständlich war? Fakt ist, das Leben verändert sich, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklung und Definition des eigenen Erfahrungsschatzes und des Wissens. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, wie es der N8engel im angesprochenen Blog tut, in wie fern sich Gelassenheit auf die eigene Zufriedenheit auswirkt. Man leuchte also die Hintergründe der eigenen Unzufriedenheit besser aus, um schneller in einen Status der Gelassenheit zu kommen.

Es klingt leichter, als es ist. Allein die Umsetzung in einem einzelnen Bereich des Lebens ringt einem mehr Energie ab, als man in der aktuellen Situation oft hat. Ein Teufelskreis, der sich potenziert, will man diese Thesen auf die gesamte Lebenssituation anwenden. Nichts desto Trotz: Ein Versuch lohnt sich meiner Ansicht nach. Vielleicht mag ja einer der Leser seine Erfahrungen vor dem Hintergrund meiner Ausführungen posten.

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Seitenblick auf die Gelassenheit

Mo ,15/11/2010

Das letzte Wochenende brachte mal wieder zum Nachdenken. Auch ein Artikel in einem befreundeten Blog. (Hier könnt Ihr lesen, was der N8Engel über das Thema neue Gelassenheit denkt. ) Sie ist einen ganzen Schritt weiter als ich. Weiter auf dem Weg der Gelassenheit. Was gehört dazu? Sicher schon mal der Gedanke, dass ich jetzt hier sitze, bei einer Tasse Tee, um 0715 Uhr und mich nicht aufrege, dass die ersten 45 Minuten meiner Arbeitszeit schon wieder sinnfrei sind, sondern es einfach geniese. Es geniese, hier anzukommen, erst mal einen Tee zu trinken und die Gedanken einer langen Nacht, und einer ruhigen Autofahrt im Dunkeln zu ordnen.

Was habe ich erfahren? Time go´s by! Es ist extrem, wie sich alles um mich herum veränderthat in der letzten Zeit. Ich bin alt geworden. Der beste Weg in die Midlife Crises. Hey, egal – Gelassenheit!

Schlimmer und damit auch schwerer, es gelassen zu sehen ist, wie um mich herum alles und jeder alt wird und sich verändert. Vor mittlerweile fast zwei Jahren ist mein Vater gestorben. – Normal, Eltern sterben in der Regel vor ihren Kindern werdet ihr sagen. Ich denke noch immer fast jeden Tag an ihn. Seine Tips und Ratschläge, seine Meinung, genau das, was mich manchmal zur Weißglut gebracht hat, es fehlt mir extrem. Hmm ich stelle fest, dieser Eintrag geht gerad in eine persönliche Richtung, die mir in diesem Blog nicht gefällt, darum schnell die Kurve bekommen. Was wollte ich damit ausdrücken? Es verändert sich alles und jeder und das immer schneller. Ichhabe letzten auf National Geografic einenBeitrag gesehen, der sich mit der technischen Entwicklung und dem Weltwissen beschäftigt hat. Anfang des letzten Jahrhunderts hat es ca. 50 Jahre gedauert, das Weltwissen zu verdoppeln. Anfang diesen Jahrhunderts nur noch zwei Jahre, mittlerweile liegen wir bei rund einem Jahr.

Wie merke ich es? Was habe ich mich über mein erstes iPhone gefreut. Mittlerweile nervt es mich. Püüh ein 3g… zu langsam, schmiert dauernd ab und überhaupt das 4g ist ja viel tollererer… Idiotisch, oder? Internet wo ich geh und steh. Praktisch ist es. Einfach macht es alles. Oder komplzierter und anspruchsvoller? Sich dem Trend entziehen ist fast unmöglich. Da hört man im Radio von tollen Moderatoren (Bayern 3) die die wahnsinns Leistung vollbracht haben, eine Woche kein Internet zu nutzen, um zu beweisen, dass wir alle internetsüchtig sind. Sind wir das? Oder einfach nur bequem? Es ist schon praktisch, ein Lexikon auf 11 x 6 cm mit sich herumzuschleppen, dazu alle Fahrpläne, Landkarten und mein komplettes Filofax aus den 80 ern. Aber muss ich dauernd und überall erreichbar sein? Praktisch ist es, oder sind wir es einfach gewohnt.

Erlebnis aus Einsatz in Afghanistan vor einiger Zeit: Wie lagen wegen eines Fahrzeugschadens mitten in der Wüste, kilometerweit von der nächsten Ortschaft entfernt fest. Über Nacht bis in die frühen Morgenstunden. Wir waren nervös und haben auf Unterstützung gewartet. Plötzlich kam eine Gestallt durch die Dunkelheit über die Stein- und Sanddünen gelaufen. Erkannte unsere Situation und Nevosität und reagierte wie ein kluger Afghane. Er entfernte sich einge 100 Meter und hockte sich in typisch afghanischer Manier an den Straßenrand. Bei uns Verwunderung. Was wollte der Kerl? Welchen Auftrag hatte er, warum sitzt einer mitten in der Nacht am Straßenrand und vor allem woher kam er? Die Sonne ging auf. Der Mann betete. Als er Sein Gebet abgeschlossen hatte, hockte er sich wieder in die vorherige Position und bewegte sich kaum. Die Sonne stieg. Wir warteten weiter. Plötzlich näherte sich auf dem Track ein Fahrzeug. Es zog einen weiten Bogen um uns und steuerte auf die Person zu. Der Fahrer stieg aus, man umarmte sich, küsste sich in landestypischer Art, beide stiegen ein und das Fahrzeug verschwand mit einer Staubfahne am Horrizont. Ich war verwundert. Sprach später meinen Sprachmittler auf den Vorfall an. Der konnte meine Frage kaum verstehen. Was wollte der Chef? Es ist doch völlig normal. Ein Nomade besucht irgendwem, irgendwo, muss irgendwas erledigen und hat erfahren, dass sein Freund / Bekannter / what ever den selben Weg hat. Man verabredete sich nach Sonnenaufgang an der Ringroad und so ist es inshalla geschehen. bismi ‚llahi r-rahm?ni r-rahim – Im Namen Gott des Allmächtigen und Gerechten…

Hmmm was wäre in Deutschland passiert? Man hätte sich verabredet. Soweit die Parallele. Und dann? Um welche Uhrzeit? Wo genau? Man geht zum Treffpunkt. Drei Minuten nach der ausgemachten Zeit – Handy raus: „Hey Alter! Wo bleibst Du?!“ Fünf Minuten später – Handy: „Hey Mann die Sonne brennt runter – mach hinne!“ Wir regen uns auf. Immer und immer wieder. Der Afghane freut sich, dass Allah die Sonne aufgehen hat lassen. Und das Treffen? Zweitrangig. Es wird stattfinden. Man hat es ja ausgemacht. Ein bisschen was von dieser Gelassenheit. N8Engel hat sie zum Teil gefunden.

… To bee continued… meine 45 Minuten (sinnlos?) sind fast um. Inschallah geht es jetzt sinnvoll weiter?! – Who knows…

Mehr zur Welt die sich wie Rolands Welt in Stephen Kings „Der dunkle Turm“ auch bei uns immer weiterdreht im nächsten Seitenblick.

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Seitenblicke auf gescheiterte Ideale unserer Zeit

Mi ,11/08/2010

Hm nach langer Zeit mal wieder ein Thema das mir schwer auf der Seele liegt und zu dem mich Eure Meinung interessieren würde -> Einen Blogeintrag wert! Es ist schwer zu beschreiben. Ich habe ja nun schon das ein oder andere gesehen und erlebt in meinem Leben und daraus die ein oder anderen Schlüsse gezogen. Dabei musste ich feststellen, dass man mit eigenen Idealen nicht weit kommt (siehe meine eigene Biographie!). Heute habe ich das neueste Beispiel in dieser Richtung kennenlernen müssen. Erschütternd.

Ein Mann, der seinen Fachbereich, nun ja, nicht revolutionieren, aber immerhin ändern wolle. Er hat erkannt, dass auf dem bisher durch seine Gilde beschrittenen Weg ein, für den Bedarfsträger eher suboptimales Ergebnis erzielt werden kann. Er hat sich die Arbeit gemacht und sich ein neues Konzept ausgedacht. Das lebt er auch, hat es umgesetzt. Und, wie könnte es anders sein, ist damit auf die Schnauze gefallen. Ich selbst war Nutznießer dieses neuen Konzepts seiner Gilde. Ich habe es kennen und schätzen gelernt. Ich hatte allerdings auch den Stil den entsprechenden Obolus dafür zu entrichten. So bin ich erzogen. Leistung wird bezahlt, Nichtleistung kritisiert. Ohne Kompromiss. Dieser hier angesprochene Mann hat für mich und soviel ich weiß für alle seine anderen Kunden Leistung ohne Kompromiss erbracht. Ergebnis: Seine eigene Gilde hat über ihn gelacht, seine Kunden das Topprodukt fröhlich konsumiert und durch mangelnde Zahlungsmoral das Gesamtprojekt zerstört. Entspricht dies dem Zeitgeist? Fordern fordern fordern und nichts zurück geben? Leider ist es wohl so.

Ich selbst musste mir in den letzten Wochen eingestehen, dass meine eigene Einstellung zu nichts führen wird. Perfekte Arbeit und persönlicher, voller Einsatz sind nicht lukrativ. Noch nicht einmal beim angeblichen Nonprofit-Unternehmer Staat. Initiative ist unbequem. Das weiß ich ja mittlerweile, aber Arbeit für sein Geld kann wohl auch unbequem sein. Renne ich einem Tagtraum hinterher? St volle Hingabe an den Job tatsächlich nebensächlich geworden? Scheint so. Es kommt darauf an, Quote, Umsatz, Zahlen oder Gewinn zu machen. Gibt es noch einen Bereich, indem das nicht gilt? Die Kunst? Keine Ahnung, da fehlt mir die Erfahrung. Aber eine Kombination, wie sie meiner Idealvorstellung entspricht: Vollständige, professionelle Arbeit = maximaler Gewinn zählt anscheinend nirgends mehr. Wer hat andere Erfahrung, kann mir meine These widerlegen? Ich wäre wirklich neugierig. Für mich sind in letzter Zeit einige Träume und Ideale zerplatzt, sozusagen gewinnoptimiert worden.

Hilfe!

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Seitenblick zum Geisterschiff der Seele

So ,10/01/2010

Hab auf meinem neuen Lieblingsradio im Web dieses Bild gefunden. (War ja auch nicht schwer, weil es direkt auf der Startsite ist) Wie gerne hätte ich auch mal so ein Geisterschiff um mich, bzw meine Seele auf die Reise zu schicken. Ich werde mich jetzt hier nicht im Warum und Wieso meiner Äußerung verlieren. Dies ist schließlich kein Tagebuchblog. geisterschiff11
Darum genießt dieses Bild, schaut es Euch an und entdeckt Details, hört dabei ein wenig Musik, und träumt von Eurem Geisterschiff…
Wesentlich sollte doch sein, dass die eigene Seele das Geisterschiff dann doch irgendwie lenkt und – nachdem sie ein wenig vor sich hingetrieben ist – den alten Kahn über die See schaukelt.
Schick mal einer ein wenig Wind in die Flaute 😉

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Die grauen Männer 2.0

Fr ,28/08/2009

Jetzt muss ich mich doch nochmal ber das Leben 2.0 auslassen.
Dieser Post ist das beste Zeichen für Michael Endes „Momo“, Version 2.0.
Die Zeitfresser gehen um, ganz ohne graue Mäntel und Hüte, sondern in bunten Farben und allen möglichen Outfits, in beinahe unendlcih vielen Versionen.
Eigentlich bin ich nach nem langen Abend gestern saumüde. Eigentlich wollte ich längst schlafen. Was mache ich? Surfe von a nach b. Auf der Suche nach hier ner Idee für das neue Forum, dort ner Idee für das neue Layout, das ich für www.cpthell.de plane und komme vom 100, in´s 1000.
Zack Bumm ist zwölf durch. Ich meld mich bei Twitter ab und denk mir: „Mein Gott, böse Uhr!“ und was mach ich? Ich denk mir: „Wow das ist auch mal ein Thema worüber man sich mehr Gedanken machen könnte!“ und schon ist es soweit und ich sitze weiter hier und tippe.
Was haben wir früher gemacht? TV geguckt? gespielt? gezockt? gev…? Und heute? Wir smsen, mmsn, mailen und posten in zig Foren und Blogs, lesen unsere Zeitung morgens online auf dem iPhone oder in der Arbeit nebenbei auf dem Laptop. SPielen Schafkopf online quer über die ganze Welt und verbringen eigentlich nur noch Zeit vor dem Rechner. Ich habe mich jedenfalls dabei ertappt und stelle fest, ich bin nicht der einzige. Wenn ich jetzt nicht ab und an mal ein wenig Sport draußen machen würde, dann würde ich auch zu diesen Nerds von früher werden, die heute gang und gäbe sind.
Aber warum lasse ich mich, trotz Müdigkeit nicht davon abhalten rumzuprobieren und zu basteln? Ist es so, dass es sich hier um das moderne Massenhobby handelt? Wenn man überlegt, wie viele wirklich gute Blogs existieren, wie viele wirklich gute Foren eistieren. Die muss alle einer programiert und gewartet haben. Leute die echt Ahnung haben. – Kreativität 2.0 – Leben 2.0 – Bin gespannt was noch kommt.
Für mich jetzt ernsthaft Bett 1.0! Das gute altmodische 😉 Aber darüber muss noch gesprochen werden. Das Forum ist jetzt jedenfalls erst mal in der Version 1.0 online!

Gute Nacht!

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