2. Kommissar F. Sorgheim – Fortsetzung folgt!
Fr ,19/08/2011Nein noch nicht. Frank, reiß Dich zusammen! Nicht hier, nicht jetzt, Du hast es Lisa (? Lisa, welche Lisa? Kollegin? Freundin? Gar Frau?) versprochen. Weiter, Du musst weiter.
Es war unmöglich, durch die blutende, mittlerweile zweimal gebrochene Nase überhaupt noch zu atmen. Gurgelnd sog er durch seinen geschundenen Mund Luft ein. Luft, Erde, Nadeln, wer weiß was für Tierchen. Brennende Schmerzen in den Bronchien, Husten. Keine Luft zum Husten. Mehr Husten. Keuchen. Frank rappelte sich auf die Unterarme, spuckte die Mischung aus Blut, Dreck, Schleim und Nadeln auf den Waldboden.
Knack wieder ein Ast,
diesmal sicher nicht von ihm, der er regungslos auf dem Boden kauerte, vorne übergebeugt, wie ein geschlagener Boxer. War er das nicht auch irgendwie? Geschlagen, halb erschlagen? Angezählt? Ausgezählt? Raus? „Hoecker, Sie sind raus!“ Wildes Lachen stieg in seiner Kehle empor. WIe konnte er in dieser SItuation an blöde Witze zwischen ihm und seiner Partnerin (Lisa?) denken? War die SItuation nun schon so verfahren, dass sie lächerlich wurde? Fran, bist Du wirklich raus? ´Zefix! Nein, war er definitiv nicht. Weiter kämpfen, immer weiter, solang die alte Punmpe noch schlug weitermachen. Hatte er das nicht gelernt? Vor Urzeiten – wann war das? Bundeswehr? Afghanistan? Somalia? Wo auch immer. Auf jeden Fall nicht, um hier in diesem Wald elendiglich zu verrecken. Wovor lief er weg? Was hatte seinen Körper so zugerichtet? Fragen über Fragen… Denk nach Frank, was wäre jetzt logisch? Was würde Lisa, die Logikerin jetzt tun, ihm, dem impulsiven jetzt raten? Wie lange lag er jetzt eigentlich schon hier in dieser unwürdigen Kauerstellung im Wald? Einmal hingefallen und jetzt schön den Arsch hinhalten für den nächsten Tritt! Nein!
Sein Körper bäumte sich auf
Knack!
Warf sich herum, er ging automatisch in Abwehrstellung. Zog das rechte Knie unter den Körper um sich dem Fein entgegenzustemmen oder nach hinten auszuweichen, je nachdem, wie es die Situation erforderte. Das linke Knie leicht angewinkelt über dem Körper, einerseits seine Weichteile schützend, andererseits gespannt, wie eine GItarrensaite und erbarmungslos zutreten zu können. Bämm! In das gegnerische Knie oder besser ein Gesicht oder ein paar empfindliche Stellen etwas über dem Knie. Die Arme in Kampfstellung, die Fäuste geballt. Führhand leicht ausgestreckt, aber gespannt, Schlaghand als „den Hammer“ am Kopf, aber auch zur Deckung, falls der Einschlag nähr kommt. Die Augen zu Schlitze verengt, konzentriert auf den Feind, alle Sinne geschärft, im Inneren vorbereitet auf das nächste KNACK um es zu orten, den Schlag vorzubereiten, den alles entscheidenden ersten Schlag der nächsten Auseinandersetzung.
Sorgheim sog die Luft erneut in seine brennenden Lungen, gab dem Adrenalin Nahrung, Sauerstoff für das Feuer seines Körpers. Schmerzen seiner ausgekugelten Schulter, das Kreischen der überdehnten Bänder, seine Platzwunde am Knie, der grotesk abstehnde kleine Finger der linken Hand, sein Körper ignorierte diese Faktoren, blendete sie aus. Er war wieder da, nicht „raus“ nicht ausgezählt. „Knack Dich nur näher Du Arsch“ waberte ein sinnloser Gedankenfetzen durch sein Hirn bevor sich die Spannung in einen mächtigen Schlag mit Faust und Fuß entlud. Der erste Treffer muss sitzen. Alte Straßenkampfregel. In der Realität dauern Kämpfe nciht minutenlang, wie bei Cobra 11 oder anderem Quatsch im Fernsehen. In der Realität ist der Fight nach ein zwei Schlägen, nach dem ersten richtigen Treffer entschieden.
Wie in Zeitlupe registrierte er seine Auslage nach vorne schnellen. Nach vorne in´s nichts.
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