Der Anfang ist am schwersten. Wie bei jedem Artikel, jedem Blog, jedem Projekt. Erst einmal die Gedanken ordnen, langsam denken, den Fluß – neudeutsch Flow – schwellen lassen.
Was soll es werden? Ich hab ja schon eine ganze Weile darüber nachgedacht, dass ich unbedingt schreiben will. Am besten eine total abgefahrene Geschichte, eine Story mit viel Phantasie, spannend, fesselnd mit allem drum und dran, aber nicht total unwirklich. Wichtig war immer ein völlig überraschendes Ende für mich. Und komplexe Zusammenhänge. Tja, wie macht man das? Wie kommt man auf Ideen, auf Storys? Habe dafür bisher keine Lösung gefunden. Es ist schwer, ein erstes Buch, eine erste Shortstory, einen ersten Esey aus dem Nichts entstehen zu lassen. Warum also so weit greifen und nicht einfach erlebtes erzählen.
Ich war letztes Jahr lange, sehr lange in Afghanistan. Mit den deutschen Truppen. Was hält mich davon ab, davon zu erzählen. Ich habe in letzter Zeit oft mitbekommen, dass sich die Menschen dafür interessieren. Meine erste Vermutung war, dass es da schon zu viel in dieser Richtung gibt. Ist es gar nicht. Aber Informationsbedürfnis ist wohl daoch da. Das merkt man im Gespräch. Geschichten aus dem Einsatzalltag, spannend erzählt. Könnte doch ankommen, oder? Sicher, sicher, alles geht nicht zu erzählen. Ich bin immerhin zur Verschwiegenheit verpflichtet, aber ich denke, das ein oder andere verfälscht, keine konkreten Namen, keine genauen Datumangaben und ausserdem ist das Ganze ja nun doch schon eine Weile her. Aber nichts desto trotz aktuell.
Wir haben eine neue Eskalationsstufe im Afghanistaneinsatz erreicht. Wir setzen schwere Waffen ein. Konkrete Ziele, aufgefrischte Rechtsgrundlage, stringenteres Durchsetzen des Auftrages. Klingt alles recht gut. Interessiert im Moment sehr und wird es weiterhin. Solange der Einsatz andauaert wird es so schnell keinen Rückschritt in dieser Eskalationsebene mehr geben können. Das ist meine Meinung und ich bin mir fast sicher, dass sie sich bestätigen wird.
Aber auch in der Vergangenheit, in meinem EInsatzkontingent ist viel passiert. Viele DInge, die so offiziell natürlich nie passiert sind – ist auch klar, aber trotzdem noch genug, was mich heute noch nachdenklich stimmt. Probleme, die teilweise bereits gelöst wurden, aber auch Dinge, die nach wie vor seltsam ablaufen.
Was soll es werden? Ein Einblick, der möglichst ehrlich und vollständig MEINE Sicht der Dinge, als deutscher Offizier der Feldjägertruppe darstellt. Ich werde dazu einiges meiner nisher, auch im Netz, wohl gehüteten Privatsphäre aufgeben müssen. Ich hoffe, mir damit nicht in das eigene Fleisch zu schneiden, aber es wird nicht meine Absicht sein, abzurechnen. Einfach eine mit meiner Ansicht gefärbte Darstellung konkret erlebter Einsatzszenarien. Kein reiner Erlebnisbericht, möglichst spannend und mit Herz erzählt. Wenig Fotos, viele Eindrücke, keine realen Namen, aber reale Erlebnisse und reale Orte, mit allen damit verbundenen Eindrücken.
Ich hoffe schon jetzt, auf diesen Blog hin Reaktionen zu bekommen. Leute, schreibt mir, was Ihr von der Idee haltet! Kritisiert die Auszüge / Entwürfe meiner Kaptiel, die ich unter dieser Kategorie posten werde. Ich weiß noch nicht, wie schnell das mit dem Schreiben gehen wird. Ich hoffe Euch nicht zu enttäuschen, hoffe aber auch, selber nicht enttäuscht zu werden vom Web 2.0. Feedback ist gefragt! Mund-zu-Mund-Propaganda und bitte!!!! sachliche und möglichst konstruktive Kritik.
Ich zähle auf Euch und auf mich!
Lasst mich das Projekt beginnen!