CptHell´s Seitenblicke

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Seitenblick auf geöffnete Briefe, ein Segelschiff, schießende Soldaten und Oppositionen

Fr ,21/01/2011

Focus online poltert: „Für die Mutter der toten Gorch-Fock-Kadettin steht fest: „Meine Tochter fällt da nicht einfach runter.“ Die Opposition wirft Guttenbergs Verteidigungsministerium vor, diesen und andere Vorfälle in der Bundeswehr zu vertuschen. Der Minister wehrt sich…“ Das nenne ich ja mal professionellen Journalismus! Kein Vorwurf an eine trauernde Mutter. Das Gefühl die eigene Tochter Meilen weit von zu Hause entfernt verloren zu haben – für immer muss einfach nur niederschmetternd sein. Eine Grenzerfahrung. Eltern sollten nicht ihre eigenen Kinder beerdigen. Diese Person kann unmöglich zitiert werden. Keiner, auch die angesprochene trauernde Mutter war bei diesem tragischen Unglück dabei. Keiner kann sagen, wie es dazu kam, außer die Kadetten vor Ort. Wie kann man sich also eine Meinung darüber anmaßen, ohne informiert zu sein? Wie kann man also von unserem Verteidigungsminister erwarten, eine Meinung zu haben, solange er noch nicht fundiert informiert sein kann?! Das entsprechende – unabhängige – Ermittlerteam der Staatsanwaltschaft ist doch eben erst unterwegs zum Tatort, welcher nicht mal eben um´s Eck liegt. Nein, liebe Tagesschau! Herr zu Guttenberg versucht nicht Dinge „wie immer von sich fern zu halten“, er versucht professionell, meinungsbildend und informiert vorzugehen!

Die Vorgesetzten vor Ort haben, sicher nicht ohne Rücksprache, eine Entscheidung getroffen, die aktuelle Kadettenausbildung auszusetzen. Sicherlich eine überlegte Entscheidung, evetuell – vor diesem tragischen Hintergrund verständlich – eine etwas schnell überlegte… Auch das werden wir, als außenstehende nicht beurteilen können. Ist eigentlich auch nicht wichtig, die Presse hätte die Entscheidung so oder so zerrissen. Das leere Loch auf Seite drei muss gefüllt sein und zu diesem Zeitpunkt war Cora noch nicht für immer narkotisiert.

Eine Ausbildung im Grenzbereich? Sicherlich, jeder, der schon mal auf einem Schiff war, wird eigene klamme Gefühle und / oder Ängste gehabt haben. Höhenangst? Kann man überwinden, wenn man es will. Wissen wir, ob die verstorbene Rekrutin dies wollte? Nicht aus der Presse. Dies wissen nur ihre Kameraden, welche definitiv nach Überwinden der emotionalen Ebene vernommen werden. Ich kenne aus meiner eigenen Erfahrung Rekruten, die durchaus bereit waren an ihre Grenzen zu gehen – nicht nur das, sie haben von uns Vorgesetzten gefordert, an diese herangeführt zu werden und diese weiter auszubauen. Wir sprechen hier von Offiziersanwärtern! Junge Menschen, die auf eine Führungsposition in der Marine trainiert werden, Menschen, die eine harte Auswahl durchlaufen haben, Menschen die körperlich fit sind, intelligente Menschen, Menschen, die gefordert und gefördert werden wollen – junge Menschen auf dem Weg nach oben! Ich war sicher nicht dabei, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es nicht am Druck intern, oder der Ausbilder lag, dass die Kadettin die an diesem verhängnisvollen Tag aufenterte. ES WAR EIN UNFALL! So oder so. Deswegen die stolze Gorch Fock einzumotten oder den Herrn Kapitän Norbert Schatz zu schassen halte ich für weit daneben. Ähnlich wie der hier beschriebene Vorfall Klein vor einiger Zeit nahe Kunduz. Es müssen nicht immer Köpfe rollen, wenn Unfälle oder konsequenter Dienst passieren! Wichtig ist nur, dass dieser Dienst korrekt ausgeführt wird. Selbstverständlich müssen alle Vorfälle genauestens ermittelt werden. Wie war der Ausbildungsstand, wie die Lage vor Ort? Welche Sicherheitsvorschriften wurden missachtet? Fehlen eben solche? Dieser Vorgang darf aber nicht wieder, wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen dazu führen, dass die Ausbildung weiter reduziert wird und darunter leidet. Schlimm genug, dass einem kompletten Kadettenjahrgang die weitere Ausbildung ausgesetzt wurde. Eben dies wird wieder passieren, fürchte ich. Wieder wird es heißen es handelte sich um den bösen, bösen, menschenverachtenden und sinnlosen Drill. Die Reaktion der Vorgesetzten auf dem Schiff, hier bei Spiegel Online (aus welcher Quelle auch immer) recht ausführlich beschrieben, halte ich für erwachsen, absolut nicht vertuschend und vernünftig. Das hat nichts mit Meuterei, Vertuschung einer Straftat und anderen in den Gesetzbüchern beschriebene illegale Aktivitäten zu tun.

Wer ist er dieser Drill?? Ich kann nur sagen, mir hat er bereits mehrfach das Leben gerettet. Ich wurde drillmäßig an der Waffe und meiner Ausrüstung ausgebildet. Nur die Teile der Ausrüstung, an denen dies geschah konnte ich im Einsatz effizient und zielgerichtet nutzen. Drill ist das einzige, was in Extremsituationen klappt und das ist nicht menschenverachtend und nicht zu hart, das ist in diesem Beruf einfach notwendig!

Mit mehr Drill würde eventuell auch der Sold, welcher vor kurzem in Phol-e-Khomri verstarb noch leben. Ein Schuss löst sich aus einer Langwaffe ausschließlich absichtlich, im Spiel oder auf Grund schlechter Ausbildung. Welche der drei Ursachen für den Todesfall kausal waren muss die Staatsanwaltschaft und deren Ermittlungsbeamte vor Ort klären und genau das wird sie tun, Herr Trittin! ( Siehe oben verlinkter Focus online Bericht, letzter Absatz) Nicht nur der Herr Verteidigungsminister wird dahinter stehen, auch die Staatsanwaltschaft Gera wird vollständige Aufklärung fordern, also lasst uns doch warten mit Spekulation. Bitte auch in der Presse und im Web 2.0. Hier wird nicht vertuscht, sondern hier wird ein möglicher Straftatbestand umfangreich ermittelt. Das braucht seine Zeit. Es wird doch auch erwartet, hier tiefgründig und umfassend zu ermitteln. Was soll also diese Hektik aus Presse, Öffentlichkeit und Opposition? Keiner der Beteiligten wird untertauchen. Ich bitte um Professionalität!!!

Ein weiterer Fall quält sich durch die Schlagzeilen. (Hier eine recht neutrale Berichterstattung des Spiegel Online) Briefe und anderer, privater Schriftverkehr in und aus dem Auslandseinsatz soll abgehört / geöffnet und kontrolliert worden sein. Sollte sich dieser Vorwurf bewahrheiten auf gut bayrisch gesagt: Ein dicker Hund! Aber auch hier: Vorsicht!! Es ist nichts bewiesen! Es ist einfach noch nicht fertig ermittelt! Auch der Minister kann noch nicht mehr wissen. Der Wehrbeauftragte Königshaus wurde doch eben erst über den Vorfall durch die Soldaten informiert! Der Stern „weiß“ zum Beispiel, dass diese Briefe durch ausländische Privatfirmen transportiert wurden. (Siehe Artikel auf Stern Online) Sollten sich diese Indizien erhärten muss natürlich weiter ermittelt werden, warum diese wohl afghanischen Firmen nicht besser ausgewählt und / oder kontrolliert wurden. Immerhin könnten auf diese Weise auch andere Post abhanden gekommen oder geöffnet worden sein und damit ein empfindliches Sicherheitsleck entstanden sein. Seid Euch gewiss, liebe Leser, der MAD wird hier genauestens ermitteln. Dies ist sein Job, seine Daseinsberechtigung in einem harten Haushaltskampf um Mittel und sein Ehrgeiz. Die Schuldigen werden gefunden werden. Aber eben erst nach gewisser Zeit. Sollten die Sendungen dienstlich geöffnet worden sein (z.B. eben durch den MAD) bin ich überzeugt, wird es dafür hinreichende Gründe gegeben haben, bzw. hat es diese nicht gegeben, werden hier definitiv Köpfe rollen. Ggf. wird dies nicht in die Öffentlichkeit kommen, da sich kein Geheimdienst der Welt gerne hinter die Fassade gucken lässt, aber Deutschland ist zum Glück noch keine Bananenrepublik und ich bin mir sicher hier nicht naiv zu denken. Darum rufe ich hier zur Ruhe auf.

Seltsam stimmt mich ein geposteter Blog eines meiner Twitterfollower, in denen er angeblich aus einem Cache gesammelte Kommentare aus dem Blog  Soldatentreff veröffentlich, die „verschwunden“ sind. (Link zu den nicht mehr öffentlichen Kommentaren)

Wer ließ diese Kommentare verschwinden und warum? Es handelt sich um eine sachliche Diskussion mit Erfahrungsberichten von Angehörigen und betroffenen. Sollte jemand diese Löschung befohlen haben, einmal mehr eine aus blindem Aktionismus resultierende Aktion. So schürt man Misstrauen Leuteanz schechte Reaktion der betroffenen Stellen. Auch hier muss in den zuständigen Referaten ermittelt werden und dem Minister vorgetragen werden. Der Verantwortliche sollte Gründe vorweisen können!

Was haben uns diese drei Vorfälle und deren Aufarbeitung in den modernen Medien, wie online Presse, Twitter und Web2.0 gezeigt? Die Welt dreht sich für manchen unserer Mitbürger (auch in politischen Spitzenämtern) einfach zu schnell. Man möchte es einfach nicht verstehen, dass schnelle Informationsstreuung auch was  mit Verantwortung zu tun hat. Quellen werden nicht mehr sauber recherchiert, Zitate verzerrt und warum das alles? Die Quote zählt. Der Rubel muss rollen und wenn dadurch die letzten Bastionen der vernünftigen Politik, wie unser Verteidigungsminister fallen müssen. Die Welt hat sich weiter gedreht, Leute! Akzeptiert es und vor allem, lernt damit umzugehen!

Wie immer sind mir Eure Kommentare und Meinungen oder Erfahrungen wichtig.

In diesem Sinne: Denken, drücken, sprechen!

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Seitenblick zu Unheilig – neuer und massentauglich von Daniel B.

Di ,11/01/2011

In Daniels Blog fand ich heute morgen einen wirklich passenden Artikel zu Unheilig. Ich konnte mir einen Komentar nicht verkneifen, weil er es einfach trifft. Lest erst einmal selbst, was Daniel dazu sagt:

„Unheilig im Wandel

Publiziert am 9. Januar 2011 von Daniel Bäzol

Das Jahr 2010 war ein gutes und ein schlechtes Jahr für Unheilig

Gut: Unheilig erreichte die Single und Album Charts mit Geboren um zu leben und dem Album Große Freiheit

Schlecht: Die Auskopplungen aus dem Album laufen jeden Tag hoch und runter, jeder Sender nimmt die Songs von Unheilig als Hintergrundmusik für irgendwelche Beiträge.
Das ist zuviel, selbst für einen Fan der die Lieder gut findet.

Der Graf hat keine Zeit mehr für seine Fans, vor dem kommerziellen Durchbruch gab es bei jedem Konzert Autogramme und Zeit für ein paar Worte mit dem Grafen. Gibt es nicht mehr Unheilig hetzt nun von Termin zu Termin, Auftritte bei The Dome, ZDF-Fernsehgarten, VIVA und bei Big Brother etc sind ja wichtiger. Ok, das ist die Schattenseite des Kommerz, allerdings sind auch die Konzerte durch den Massenauflauf kein Highlight mehr.

Mal abgesehen davon, wieso wird Unheilig als Newcomer des Jahres gehandelt?

Die Band gibt es seit nunmehr 10 Jahren und hat schon etliche Platten auf den Markt gebracht. Die Limited Fan Box vom Album “Große Freiheit” ist das letzte Album welches ich mir gekauft habe, die Winteredition habe ich mir verkniffen da die Lieder sich immer ähnlicher klingen.

In Interviews äusserte der Graf das er hat nie für die schwarze Szene Musik gemacht hat, erstaunlich denn das Publikum ist zu 99% der schwarzen Szene zuzuschreiben gewesen, zumindest die letzten Jahre.

Am Ende bleibt mir nur dem Grafen alles gute für die Zukunft zu wünschen. Die “große Freiheit” entpuppt sich in meinen Augen als die “große Gefangenschaft” in den Verträgen mit den Majorlabels.

Lebe wohl Unheilig“ (Zitat Ende)

Mein Komentar dazu, mit dessen Meinung ich nicht alleine zu stehen scheine:

Ach Daniel!
Wie recht du hast. Unheilig war eigentlichnimmer mein Liebling. Na ja, einer der ;-) sehr treffend formuliert mit der winteredition. Unnötig, sie zu kaufen, wenn man die vorherigen hat.
Man beachte allein den Unterschied zur groden Freiheit, verglichen z.B. Mit dem alten Weihnachtsalbum. Keine schwarze Musik – Gelächter! Fasst kommt es mir so vor, als wär es dem Grafen peinlich, einst auf WGT und anderen Gothik- Festen als Headliner aufgetreten zu sein – er könnte damit ja sein neues Puplikum von Bayern3 SAT1 und Co schocken…
Schade w Geld aus einer echt guten Gruppe manchmal macht – die Wurzeln und die henkten vergessen, die einem Jahre lang die Treue gehalten haben! Ich will mich nicht so weit rein steigern, von Verrat zu sprechen, aber…
Na ja verständlich is es andersrum auch. Logischerweise bleibt mehr hängen, wenn man ein Mega-Event in der Olympiahalle für 80,- pro Karte abzieht, als einen gemütlichen Abend mit ein paar schwarz gekleideten Menschen im Backstage für 28,- pro. Die Wahl verstehe sogar ich. Nur eines lieber Graf: Bitte nenne Dich dann auch nie wieder einer von uns! Das ist kein Gothic mehr, das ist Mainstream Pop und wenn Du den willst mit den dazugehörigen Fans, dann schluck ihn, aber mit allen Konsequenzen.
Ich bin enttäuscht! Früher war’s mal wieder besser in dem Fall ganz bestimmt!
Phil

— Fakt ist doch, mal wieder hat der Kommerz über eine Lebenseinstellung soweit gesiegt, dass die betroffenen Personen ihre ehemalige Einstellung sogar verleugnen. Einfach schade – war wirklich gute Musik und ist jetzt einfach nur noch Radiogedudel geworden. Hoffe es kommt ein neuer Künstler mit ähnlicher Ausstrahlung, der es nochmal versucht, weil die Hoffnnung, dass sich der Grafnocheinmal erdet habe ich aufgegeben. Wenn sein Erfolg abbrechen sollte wird er ganz aufhören, anstatt sich wieder auf seine schwarzen Wurzeln zu besinnen und zu hoffen bei seinen alten Fans nocheinmal unter zu kommen. Ich bin mir auch nicht sicher, wo und ob er dort nocheinmal Aufnahme findet.

Leb wohl Graf, ich werde nicht den Sender wechseln, wenn DU mir auf Bayern 3 einmal wieder begegnest, aber ich denke nicht, dass wir uns im Onlineshop oder im Plattenladen nochmal wiedersehen werden, geschweigedenn gemeinsam mit 10000 anderen in irgendeiner Konzerthalle. Ich bin nur froh, dass ich die alten KOnzerte mit ein paar Hundert schwarzen Fans noch erlebt habe und zehre aus der Vergangenheit – einmal mehr.

Es bleibt: Die alte Musik auf CD´s. Alben, die sich die Mainstreamer nicht einmal anzufassen trauen – lasst es bleiben, für Euch wäre es ein Fehlkauf und die anderen, letzten Stars der Szene. Ich kann nur hoffen, dass sich Bands, wie Lacrimosa oder Blutengel nicht vom Strom des Erfoles schwarzen Mainstreams anstecken lassen und sie selbst bleiben. Ich werde es am Blutengelkonzert sehen und freu mich drauf, auch darauf, dass Lacrimosa irgendwann seine Tourne am Ende der Welt beendet haben wird und nach seinem Jubiläumsjahr wieder nach Hause kommen wird.

WIeder spiegelt Musik die Entwicklung wider. Wie Roland der Revolvermann sagte: „Die Welt hat sich weiter gedreht!“

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Fortetzung Seitenblick auf die Gelassenheit oder geht es doch um Anspruch und Zurfriedenheit?

Mi ,17/11/2010

Einige Tage später versuche ich an den Artikel „Seitenblick auf die Gelassenheit“ anzuknüpfen. Mir fällt dabei auf, dass es gar nicht so leicht ist, meine Gedanken zu diesem Thema in Worte zu fassen. Im Endeffekt geht es mir glaube ich gar nicht um die Gelassenheit. Eher um Zufriedenheit und Anspruchsdenken. Mein Anspruchsdenken musste ich in den letzten Monaten sehr stark relativieren. Vor allem beruflich, aber auch privat. Hat mich ein Trend erwischt, der bezeichnend für unsere Zeit ist? Ich denke ja, darum fasse ich den Gedanken in meine Seitenblicke.

Die Frage ist doch, wie kann die Zufriedenheit steigen, wenn die Qualität in allem sinkt? Warum sinkt die Qualität? Dieses Thema ist einen eigenen Seitenblick wert, ich klammere es an dieser Stelle aus, bzw streife es im Folgenden, ohne es tiefer zu beleuchten. Grund allen Übels ist doch die Einstellung „Früher war alles besser!“. Ein absolut spiesiger Satz, hätte ich früher gesagt. Mittlerweile ertappe ich mich selber oft dabei, eben dieses spiesige Gedankengut mein Eigen zu nennen. Woran liegt es?

These 1: Mit dem Erfarhungsschatz des Individuum steigt dessen Anspruch. Dies begründet sich in einem völlig normalen Aufbau. Man wird älter, der Erfahrungsschatz steigt, man hat mehrere Situationen erlebt, die Vergleichsmöglichkeiten steigen, der Anspruch steigt. Verstärkt wird dieser Trend durch die zutiefst menschliche Eigenart, beim Blick in die Vergangenheit (mal von Traumas abgesehen) eher die schönen Momente im Gedächtnis zu haben, als die schlechten Erfahrungen. Denkt man an alte Beziehungen, Erlebnisse, Arbeitsumgebungen, als Erwachsener an die Schulzeit, so erinnert man sich doch fast immer n die schönen Situationen. Nicht die Prüfungsstress geprägten Wochen vor dem Klausurenblock sind im Kopf, sondern die Bilder der Schulfeiern, die Klassenfahrten, die wilden (oder weniger wilden) Partys, die ersten Knutschereien, ach was weiß ich… Fakt: Die Erinnerung ist also geprägt von positiven Bildern, die Gegenwart ist halt die Realität. Positiv und negativ projiziert sich die Welt in unsere Erinnerung. Der Vergleich zwischen gewesenem und gerade erlebten hinkt also mangels vollständiger Speicherung. So erlebt am letzten Wochenende. Seit vielen Jahren war ich zum ersten mal wieder auf der Sektionshütte meines Alpenvereins. Früher das dritte Zuhause meiner Eltern und mir. Seit einigen Jahren ist der Kontakt zu meiner Sektion auf Grund der Entfernung, aber auch weil meine Eltern  krankheitbedingt nicht mehr aktiv waren / sind eingeschlafen. Als ich also letzten Samstag das Haus betreten habe, waren sofort wieder die Erinnerungen an gemütliche Hüttenabende, tolle Zeiten und gute Freunde präsent. Dann „durfte“ ich den neuen Hüttenpächter kennenlernen. Ein arroganter, distanzierter und mir von Anfang an unsympathischer Mensch. Der Aufenthalt war somit geprägt von Enttäuschung und dem „Früher-war-alles-besser-denken“. Am Heimweg erst, als ich mich genauer auf den Vorgang konzentrierte, ist mir wieder bewusst geworden, dass es schon früher Arschloch-Wirte gab, wir schon früher Ärger auf der Hütt´n hatten. In der aktuellen Situation war mir diese Erfahrung nicht mehr gegenwärtig. Meine Einstellung prägte trotzdem den ganzen Aufenthalt. Negative Effekte fielen mir besonders in´s Auge, positive verblassten. Eine grundsätzliche Trauer darüber, die Situation verändert vorzufinden, vermeintlich negativer hat alles andere beeinflusst. Jede Veränderung, sei sie auch noch so klein und / oder noch so natürlich fiel mirbesonders in´s Auge. Die veränderte eigene Einstellung, die meiner Mutter, welche mich begleitete.

These 2: Die Erwartungshaltung steigt mit der Lebensqualität.Wie ich in den ersten Seitenblicken auf die Gelassenheit ausgeführt habe steigt das Weltwissen stetig schneller an. Der Mensch nutzt sein Wissen seit jeher, um sich seine Umgebung so angenehm, wie möglich zu machen. Die Lebensqualität steigt damit i.d.R. proportional zum Wissen der jeweiligen Gesellschaft. Natürlich spielen noch weitere Faktoren, wie wirtschaftliche Lage, Sicherheitsumfeld, etc. mit in die Gleichung ein. Diese Faktoren beeinflussen aber beide Ausgabewerte gleichermaßen, weshalb ich sie hier vernachlässige. Zurück zum gesellschaftspsychologischen, moralischen, ja fast anthropologischen Gesichtspunkt: Beispiele für diesen Vorgang gibt es sicher viele. War es früher für einen Großteil der Bevölkerung etwas besonderes, eine Reise innerdeutsch mit dem Flugzeug durchzuführen, so ist dieses Verkehrsmittel heute mehr oder weniger normal. Möchte ich heute alleine von München nach Düsseldorf verreisen, bin ich in der Regel (bei einigermaßen bestehender Planungssicherheit und -Vorlauf) mit dem Flugzeug schneller, entspannter und billiger am Ziel, als mit jedem anderen Verkehrsmittel, eingeschlossen dem eigenen Auto. Dies entspricht einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität, einmal vorausgesetzt, ich muss diese Reise durchführen, um beispielsweise Familienangehörige zu treffen, geschäftlich tätig zu werden oder aus anderen wichtigen Gründen, die über die eigene Belustigung hinaus gehen. War man früher viele Stunden unterwegs und ist müde und gestresst am Ziel angekommen, so rückt Deutschland auf eine wenige Stunden oder sogar Minuten umfassende Entfernungsspinne zusammen. Wie hat sich im Vergleich dazu die Erwartungshaltung entwickelt? Eine Verspätung des Fliegers, bereits um wenige Minuten führt bei den meisten Reisenden zur mittleren Katastrophe. Sie führen es natürlich auf den stetigen Termindruck der heutigen Zeit zurück. Richtiger ist in vielen Fällen wohl eher eine extreme Abnahme der Leidensfähigkeit und Geduld. Es ist einfach langweilig und unbequem zu warten, selbst wenn man trotz Verspätung und ungeplantem Aufenthalt im Flughafen noch immer weit schneller und bequemer, als vor zehn Jahren von Süden nach Westen kommt. Siehe dazu auch die im ersten Teil der Seiteblicke auf die Gelassenheit erzählte Erfahrung aus meinem Afghanistaneinsatz zum Thema Reisen und warten. – Andere Länder, andere Sitten und damit auch eine andere Erwartungshaltung, was zu einem niedrigeren Anspruch an die jeweilige Situation mit dem Ziel Zufriedenheit führt.

These 3: Die Qualität sinkt tatsächlich und damit natürlich auch die Zufriedenheit. Dies trifft sicher nur für Teilbereiche zu. Umgekehrt zu obigen Ausführungen lässt man sich leider heute, vor allem in der Produktion, vor dem Hintergrund des Kostendruckes, eines globalisierten Wirtschaftsnetzes, viel zu schnell mit einem suboptimalen Fertigungsergebnis zufriedenstellen. Beim Endverbraucher führt dies natürlich auch nur zu suboptimaler Zufriedenheit. Der „Früher-war-alles-besser-Gedanke“ keimt auch auf. Berechtigt zum Teil, zum Teil aber auch nicht. Der bemägelte Gegenstand war bestimmt auch um einiges billiger, leichter verfügbar und schneller zu beschaffen als früher. Vor diesem Hintergrund würde sich die Unzufriedenheit wieder relativieren, der Faktor wird aber schnell ausgeblendet, vor dem Ärger über betreffende Produkt.

Fazit: War früher wirklich alles besser? Denken wir nur zu wenig nach? War es einfach ruhiger? Wollen wir das heute noch? Ist uns vielleicht nur das Gute in Erinnerung geblieben und waren die Probleme damals gleich groß und / oder nur anders gelagert? Was war wirklich besser, was hat man vielleicht einfach nur mehr genossen, weil es nicht selbstverständlich war? Fakt ist, das Leben verändert sich, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklung und Definition des eigenen Erfahrungsschatzes und des Wissens. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, wie es der N8engel im angesprochenen Blog tut, in wie fern sich Gelassenheit auf die eigene Zufriedenheit auswirkt. Man leuchte also die Hintergründe der eigenen Unzufriedenheit besser aus, um schneller in einen Status der Gelassenheit zu kommen.

Es klingt leichter, als es ist. Allein die Umsetzung in einem einzelnen Bereich des Lebens ringt einem mehr Energie ab, als man in der aktuellen Situation oft hat. Ein Teufelskreis, der sich potenziert, will man diese Thesen auf die gesamte Lebenssituation anwenden. Nichts desto Trotz: Ein Versuch lohnt sich meiner Ansicht nach. Vielleicht mag ja einer der Leser seine Erfahrungen vor dem Hintergrund meiner Ausführungen posten.

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Seitenblick auf die Gelassenheit

Mo ,15/11/2010

Das letzte Wochenende brachte mal wieder zum Nachdenken. Auch ein Artikel in einem befreundeten Blog. (Hier könnt Ihr lesen, was der N8Engel über das Thema neue Gelassenheit denkt. ) Sie ist einen ganzen Schritt weiter als ich. Weiter auf dem Weg der Gelassenheit. Was gehört dazu? Sicher schon mal der Gedanke, dass ich jetzt hier sitze, bei einer Tasse Tee, um 0715 Uhr und mich nicht aufrege, dass die ersten 45 Minuten meiner Arbeitszeit schon wieder sinnfrei sind, sondern es einfach geniese. Es geniese, hier anzukommen, erst mal einen Tee zu trinken und die Gedanken einer langen Nacht, und einer ruhigen Autofahrt im Dunkeln zu ordnen.

Was habe ich erfahren? Time go´s by! Es ist extrem, wie sich alles um mich herum veränderthat in der letzten Zeit. Ich bin alt geworden. Der beste Weg in die Midlife Crises. Hey, egal – Gelassenheit!

Schlimmer und damit auch schwerer, es gelassen zu sehen ist, wie um mich herum alles und jeder alt wird und sich verändert. Vor mittlerweile fast zwei Jahren ist mein Vater gestorben. – Normal, Eltern sterben in der Regel vor ihren Kindern werdet ihr sagen. Ich denke noch immer fast jeden Tag an ihn. Seine Tips und Ratschläge, seine Meinung, genau das, was mich manchmal zur Weißglut gebracht hat, es fehlt mir extrem. Hmm ich stelle fest, dieser Eintrag geht gerad in eine persönliche Richtung, die mir in diesem Blog nicht gefällt, darum schnell die Kurve bekommen. Was wollte ich damit ausdrücken? Es verändert sich alles und jeder und das immer schneller. Ichhabe letzten auf National Geografic einenBeitrag gesehen, der sich mit der technischen Entwicklung und dem Weltwissen beschäftigt hat. Anfang des letzten Jahrhunderts hat es ca. 50 Jahre gedauert, das Weltwissen zu verdoppeln. Anfang diesen Jahrhunderts nur noch zwei Jahre, mittlerweile liegen wir bei rund einem Jahr.

Wie merke ich es? Was habe ich mich über mein erstes iPhone gefreut. Mittlerweile nervt es mich. Püüh ein 3g… zu langsam, schmiert dauernd ab und überhaupt das 4g ist ja viel tollererer… Idiotisch, oder? Internet wo ich geh und steh. Praktisch ist es. Einfach macht es alles. Oder komplzierter und anspruchsvoller? Sich dem Trend entziehen ist fast unmöglich. Da hört man im Radio von tollen Moderatoren (Bayern 3) die die wahnsinns Leistung vollbracht haben, eine Woche kein Internet zu nutzen, um zu beweisen, dass wir alle internetsüchtig sind. Sind wir das? Oder einfach nur bequem? Es ist schon praktisch, ein Lexikon auf 11 x 6 cm mit sich herumzuschleppen, dazu alle Fahrpläne, Landkarten und mein komplettes Filofax aus den 80 ern. Aber muss ich dauernd und überall erreichbar sein? Praktisch ist es, oder sind wir es einfach gewohnt.

Erlebnis aus Einsatz in Afghanistan vor einiger Zeit: Wie lagen wegen eines Fahrzeugschadens mitten in der Wüste, kilometerweit von der nächsten Ortschaft entfernt fest. Über Nacht bis in die frühen Morgenstunden. Wir waren nervös und haben auf Unterstützung gewartet. Plötzlich kam eine Gestallt durch die Dunkelheit über die Stein- und Sanddünen gelaufen. Erkannte unsere Situation und Nevosität und reagierte wie ein kluger Afghane. Er entfernte sich einge 100 Meter und hockte sich in typisch afghanischer Manier an den Straßenrand. Bei uns Verwunderung. Was wollte der Kerl? Welchen Auftrag hatte er, warum sitzt einer mitten in der Nacht am Straßenrand und vor allem woher kam er? Die Sonne ging auf. Der Mann betete. Als er Sein Gebet abgeschlossen hatte, hockte er sich wieder in die vorherige Position und bewegte sich kaum. Die Sonne stieg. Wir warteten weiter. Plötzlich näherte sich auf dem Track ein Fahrzeug. Es zog einen weiten Bogen um uns und steuerte auf die Person zu. Der Fahrer stieg aus, man umarmte sich, küsste sich in landestypischer Art, beide stiegen ein und das Fahrzeug verschwand mit einer Staubfahne am Horrizont. Ich war verwundert. Sprach später meinen Sprachmittler auf den Vorfall an. Der konnte meine Frage kaum verstehen. Was wollte der Chef? Es ist doch völlig normal. Ein Nomade besucht irgendwem, irgendwo, muss irgendwas erledigen und hat erfahren, dass sein Freund / Bekannter / what ever den selben Weg hat. Man verabredete sich nach Sonnenaufgang an der Ringroad und so ist es inshalla geschehen. bismi ‚llahi r-rahm?ni r-rahim – Im Namen Gott des Allmächtigen und Gerechten…

Hmmm was wäre in Deutschland passiert? Man hätte sich verabredet. Soweit die Parallele. Und dann? Um welche Uhrzeit? Wo genau? Man geht zum Treffpunkt. Drei Minuten nach der ausgemachten Zeit – Handy raus: „Hey Alter! Wo bleibst Du?!“ Fünf Minuten später – Handy: „Hey Mann die Sonne brennt runter – mach hinne!“ Wir regen uns auf. Immer und immer wieder. Der Afghane freut sich, dass Allah die Sonne aufgehen hat lassen. Und das Treffen? Zweitrangig. Es wird stattfinden. Man hat es ja ausgemacht. Ein bisschen was von dieser Gelassenheit. N8Engel hat sie zum Teil gefunden.

… To bee continued… meine 45 Minuten (sinnlos?) sind fast um. Inschallah geht es jetzt sinnvoll weiter?! – Who knows…

Mehr zur Welt die sich wie Rolands Welt in Stephen Kings „Der dunkle Turm“ auch bei uns immer weiterdreht im nächsten Seitenblick.

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Seitenblick auf offene Wünsche und Menschen, die „es einfach getan haben“

Fr ,05/11/2010

Es gibt Dinge, die wollte man schon immer mal gemacht haben und hat sie doch noch nie gamacht. Warum? Weil man es nicht drauf hat, weil man es sich nicht leisten kann, weil man „keine Gelegenheit dazu hatte“, weil man sich nicht getraut hat, weil man … (wie viele Ausreden gibt es noch?); Fakt ist doch: Weil man es einfach nicht versucht hat.

Ich habe hier ein paar Clips aus YouTube zusaammengesucht. Clips von Menschen, die es versucht haben, die es erlebt haben, die es genossen haben. Teilweise kranke Dinge werden die ein oder anderen sagen. Krank oder einfach ur über der Grenze dieser Menschen, die schön brav ihr Leben leben und die Füße still halten.

Meinen Respekt haben diese Sportler. Nicht nur, weil sie es einfach drauf haben, sondern weil sie es getan haben. Das ist doch das wesentliche. Wer sagt hier der Mensch kann nicht fliegen?

Eines ist sicher: Basejumpen steht auf meiner Liste noch ganz oben und der Film folgt irgendwann hier! Fest vorgenommen, einfach machen und nicht nur davon reden. Leute steht auf! Wir werden alt, Zeit, die Träume zu verwirklichen!

Geniest die Vids! Gefunden auf YouTube aber in besserer Qualität auf der HP des Veranstalters erhältlich. Dazu die Tourdaten, wann die EOFT in welcher Stadt gastiert. Ich mach ja hier keine Werbung, aber ich bin da mal sicher dabei… 😉 (Link: Link zur Startseite der aktuellen EOFT Homepage )

Ihr seht, im Schwerpunkt Cuts aus der European Outdoor Film Tour… Jedes Jahr wieder der Hammer und jedes Jahr wieder werden Träume wach…

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Seitenblicke auf gescheiterte Ideale unserer Zeit

Mi ,11/08/2010

Hm nach langer Zeit mal wieder ein Thema das mir schwer auf der Seele liegt und zu dem mich Eure Meinung interessieren würde -> Einen Blogeintrag wert! Es ist schwer zu beschreiben. Ich habe ja nun schon das ein oder andere gesehen und erlebt in meinem Leben und daraus die ein oder anderen Schlüsse gezogen. Dabei musste ich feststellen, dass man mit eigenen Idealen nicht weit kommt (siehe meine eigene Biographie!). Heute habe ich das neueste Beispiel in dieser Richtung kennenlernen müssen. Erschütternd.

Ein Mann, der seinen Fachbereich, nun ja, nicht revolutionieren, aber immerhin ändern wolle. Er hat erkannt, dass auf dem bisher durch seine Gilde beschrittenen Weg ein, für den Bedarfsträger eher suboptimales Ergebnis erzielt werden kann. Er hat sich die Arbeit gemacht und sich ein neues Konzept ausgedacht. Das lebt er auch, hat es umgesetzt. Und, wie könnte es anders sein, ist damit auf die Schnauze gefallen. Ich selbst war Nutznießer dieses neuen Konzepts seiner Gilde. Ich habe es kennen und schätzen gelernt. Ich hatte allerdings auch den Stil den entsprechenden Obolus dafür zu entrichten. So bin ich erzogen. Leistung wird bezahlt, Nichtleistung kritisiert. Ohne Kompromiss. Dieser hier angesprochene Mann hat für mich und soviel ich weiß für alle seine anderen Kunden Leistung ohne Kompromiss erbracht. Ergebnis: Seine eigene Gilde hat über ihn gelacht, seine Kunden das Topprodukt fröhlich konsumiert und durch mangelnde Zahlungsmoral das Gesamtprojekt zerstört. Entspricht dies dem Zeitgeist? Fordern fordern fordern und nichts zurück geben? Leider ist es wohl so.

Ich selbst musste mir in den letzten Wochen eingestehen, dass meine eigene Einstellung zu nichts führen wird. Perfekte Arbeit und persönlicher, voller Einsatz sind nicht lukrativ. Noch nicht einmal beim angeblichen Nonprofit-Unternehmer Staat. Initiative ist unbequem. Das weiß ich ja mittlerweile, aber Arbeit für sein Geld kann wohl auch unbequem sein. Renne ich einem Tagtraum hinterher? St volle Hingabe an den Job tatsächlich nebensächlich geworden? Scheint so. Es kommt darauf an, Quote, Umsatz, Zahlen oder Gewinn zu machen. Gibt es noch einen Bereich, indem das nicht gilt? Die Kunst? Keine Ahnung, da fehlt mir die Erfahrung. Aber eine Kombination, wie sie meiner Idealvorstellung entspricht: Vollständige, professionelle Arbeit = maximaler Gewinn zählt anscheinend nirgends mehr. Wer hat andere Erfahrung, kann mir meine These widerlegen? Ich wäre wirklich neugierig. Für mich sind in letzter Zeit einige Träume und Ideale zerplatzt, sozusagen gewinnoptimiert worden.

Hilfe!

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Aktio gegengleich Reaktio – Seitenblick auf den Kreig in Afghanistan

Do ,15/04/2010

Aktio gegengleich Reaktio? Gilt das in einem Krieg? Sicher ja. Wo stehen Deutschland und die Bundeswehr heute?

Eines ist sicher: Heute sind wieder vier Kameraden gefallen. In einem Nichtkrieg. Na ja, lassen wir die Wortklauberei. Mittlerweile gesteht sich ja auch die Bundesregierung das „K-Wort“ zu. Darum soll es auch nicht gehen. Und, lieber Leser, gleich vorweg, um nicht irgendwelche Hoffnungen zu schüren, auch ich habe keine Lösung, auch ich habe keine Idee. Nur ein wenig eigene Erfahrung aus acht Monaten ANP – Ausbildung und OMLT. (Operational Monitoring Liassion Team) Ich mach mir natürlich meine Gedanken, wenn Kameraden in genau dem Auftrag umkommen, in dem ich selber unterwegs war.

Wäre es vermeidbar gewesen? Sicher sagen die einen, wir hätten nie hingehen sollen. Aber, wir sind dort. In diesem Fall ist es eben nicht vermeidbar. Man kann nur alles in der Möglichkeit stehende tun, es zu verhindern. Unser Minister zu Guttenberg ist da auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Ich fürchte nur, dass heute die erste Quittung des neuen, offensiveren Kurses unserer Regierung eingetroffen ist. Aktio gegengleich Reaktio. Zu Guttenberg spricht von schwerer Artillerie, die endlich nach Afghanistan verlegt wird und der Gegner schlägt auf einen geschützten Konvoi zu. Das traurige Gesetz des Krieges. Es stellt sich eben jetzt die Frage, in wie fern der heutige Tag anders gelaufen wäre, hätte man die schweren Waffen einfach verlegt und kein Publicity daraus gemacht. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, dies ist kein Vorwurf. Ich und viele andere militärisch gebildete Personen fordern schon lange eine härtere und schlagkräftigere Ausstattung unserer Kräfte in Afghanistan. Ich erinnere mich mit Grauen an die Aussage eines hohen Offiziers aus dem Bundesministerium als Antwort auf meinen Antrag auf besser geschützte Fahrzeuge für mein OMLT Team, in dem er mir riet, doch etwas pragmatischer zu denken und Schutzwesten in die Fenster zu hängen. Personal dieses Kalibers hat zum Glück heute ausgedient. Was uns zurück zum Grundproblem führt:

Wie geht es jetzt weiter. Ich traue mir keine fundierte Prognose zu. In welches Szenario steuert die Bundeswehr in Afghanistan? Werden aus den kleinen Scharmützeln der Vergangenheit offene, zusammenhängende Gefechte, wie im Süden des Landes? Die Vermutung liegt nahe. Dann Gnade uns Gott. Längst verlieren die US-Streitkräfte weit mehr Soldaten im Süden Afghanistans als in irgendwelchen anderen Einsätzen auf dem Globus. Sind wir dazu bereit? Und warum? Vor allem, was ist die Alternative? Abzug? Sofort, so wie es die Linke fordert? Können wir uns diese Entscheidung weltpolitisch, aber auch innenpolitisch leisten? Für die Soldaten wäre es sicher besser. Man klammere an dieser Stelle bitte das naive Argument aus, dass die bereits gefallenen Soldaten dann für nichts gefallen wären, es ist nicht angebracht. Viel wichtiger ist die Frage, wie geht es dann weiter? Bestimmt werden wir mit der Entscheidung zum Rückzug Zustimmung im Land, aber auch außenpolitisch finden, aber sind wir für die weltpolitische Konsequenz bereit? Haben wir dafür genug Kreuz? Ich fürchte nicht. Und ich fürchte es wäre auf lange Sicht auch nicht sinnvoll für unser Land und extrem traurig für die 90 % der afghanischen Bevölkerung, die sich aus wertvollen und guten Menschen zusammensetzt.

Die Hilfe zur Selbsthilfe als Exitstrategie ist schon lange ein Thema. Bleibt zu hoffen, dass sie jetzt umso konsequenter und mit einem weiterhin Rückgrat und Stärke erweisenden Verteidigungsminister an der Spitze durchgezogen wird.

Offen bleibt die Frage, ist überhaupt noch eine erfolgreiche Exitstrategie möglich. – Ich habe keine Antwort.

Ich weiß nur, dass heute wieder in stundenlangen Gefechten deutsche Kameraden gefallen sind und verwundet wurden. Der 15.04.2010 wird wieder für deutsche Familien der Tag sein, an dem sie Väter, Söhne und Brüder verloren haben. Ich weiß nur, dass ich mir wieder nicht erklären kann, wie es zu diesen stundenlangen Gefechten kommen konnte. Ich war heute nicht dabei, weshalb ich nur fragen, nicht werten kann. Wo war der Close Air Support? Wo sind die Kampfhubschrauber? Wer trägt die Schuld, dass wir mit nahezu unbewaffneten CH 53 durch das Land fliegen, statt mit dem modernsten Kampfhubschraubern der Welt, dem Tiger? Sicher ist es richtig, dass ein Leopard 2 A6 für viele Straßen und Wege des Landes zu schwer und zu groß ist, Pol-e-Komri, Baghlan und die Ringroad könnten aber sehr wohl mit diesem Gerät befahren werden. Die Entfernung zu Kunduz wäre auch für die Panzerhaubitze 2000 zu groß gewesen, Tiger, Milan, und Kampfflugzeuge hätten unsere Kameraden aber bestimmt unterstützen können.

Wie gesagt, ich war nicht dabei. Meine Fragen stellen sich nur aus der Vergangenheit und dem dort erlebten. Ich hoffe, wir sind noch auf dem richtigen Weg und unser Minister hat die richtige Abzweigung nicht erst zu spät genommen. Ich hoffe, Herr zu Guttenberg bleibt stehen und kämpft weiter für einen sinnvollen, fundierten und optimal unterstützten Einsatz unserer Männer und Frauen in Afghanistan.

Bitte nehmen Sie sich die Zeit, denken Sie ein paar Minuten an die toten Kameraden, sowie deren Familien und geben Sie nicht zu viel auf die vermeintlichen „Spezialisten“ á la General a.D. Kujat, die nun wieder aus der Versenkung auftauchen werden. Ein sehr guter Freund und Kamerad hat dazu einen äußerst treffenden Kommentar formuliert, den ich Ihnen, liebe Leser an anderer Stelle noch, mit freundlicher Genehmigung des Autors vorstellen werde. Zuerst möchte ich jedoch die Reaktionen auf den heutigen Tag abwarten, da unsere Gedanken nicht den Großmäulern der Politik gelten sollten, sondern denen, die an der Front arbeiten, kämpfen und sich für unsere Freiheit und unseren Frieden einsetzen.

Auch dieser Artikel gibt meine persönliche Meinung wider, die zwar aus eigener Erfahrung in Afghanistan, dem Kosovo und Bosnien fundiert ist, aber sicher nicht stellvertretend für die offizielle Meinung der Bundeswehr und ihrer Offiziere genommen werden darf. Dennoch freue ich mich wieder auf regen Zuspruch und Kommentare.

Den gefallenen Kammeraden zur Ehre.

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Seitenblick auf das aktuelle Gefecht in Afghanistan der Bundeswehr

Fr ,02/04/2010

Heute war es also mal wieder so weit. Die Bundeswehr hat in diesem „Nichtkrieg“ ein weiteres Gefecht geführt. Drei Soldaten sind nach den aktuellen Erkenntnissen aus Spiegel Online gefallen, fünf weitere, zum Teil schwer verletzt.

Patrouille in Hinterhalt, stundenlanges Feuergefecht und das ist das Ergebnis. Bitte versteht mich nicht falsch. Sicher sind auch auf der gegnerischen Seite Aufständische gefallen. Diese werde ich aber hier nicht weiter beleuchten. Warum sollte ich? SIE haben die deutsche Patrouille, die unterwegs war, einen Brückenbau und eine Minenräumung zu koordinieren angegriffen. Man horche auf! Sie waren unterwegs im Namen des Aufbaues, nicht um westliche Werte, Christentum o.ä. zu „missionieren“.

Der Unwissende könnte an dieser Stelle behaupten: „Na gut, die Jungs waren im Einsatz, haben ihren AVZ (Verwendungszuschlag im Auslandseinsatz, derzeit 102,-€ pro Tag in Afghanistan) aus guten Steuergeldern konsumiert und sind eben dem Risiko eines, von der breiten Bevölkerung nicht gewollten, Konflikt zum Opfer gefallen.“ – Ich sehe das aus eigener Erfahrung anders: Die Jungs waren unterwegs, den 90% der Afghanen zu helfen, die diese Hilfe dankbar annehmen. Sie wollten Minen räumen, eine wesentliche Brücke bauen und wurden in einen Hinterhalt gelockt. Schlimm genug. Die Soldaten vor Ort haben sich verteidigt. Sicher mit allen, ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten. Bleibt die Frage offen, warum hat dieses Gefecht über Stunden gedauert? Eine hochmoderne Armee gegen eine Hand voll Aufständische. Im PRT Kunduz sind mehr als 300 Mann / Frau stationiert, im Bezirk Kunduz und Char Dareh leben nur noch ca. 80 – 100 Aufständische. Eigentlich keine Aktion – möchte man meinen. Ist es aber doch. Warum? Weil nach der Hexenjagd des vergangenen Herbstes auf Oberst Klein keiner mehr das Kreuz hat, notwendige Mittel einzusetzen. Hubschrauber, die Verletzte bergen werden unbestraft beschossen. (Kriegsvölkerrecht? Ach ich vergaß – Kein Krieg!) F 16 Jets überfliegen das Szenar im Tiefflug. „Show of Force“ nennt sich das. – „Danke für nix!“ sagen wohl die Soldaten am Boden. Ein- zwei Überflüge hätten der Situation am Kunduz-River im Herbst letzten Jahres sicher auch gut getan, aber irgendwann muss es doch vorbei sein mit „Show of Force“. Irgendwann, spätestens wenn Tote und Schwerverletzte auf der eigentlich überlegenen Seite aus einem feigen Hinterhalt resultieren. Hallo?! Wir sprechen hier von den in der Presse gerühmten deutschen Aufbauhelfern!

Der heutige Vorfall macht mich wütend! Wütend auf unsere militärische Führung auf das Primat der Politik, dem auch ich bis vor kurzem unterstand. Wie kann man als junger und / oder erfahrener Soldat voller Vertrauen auf seine Vorgesetzten aller Ebenen in ein Gefecht fahren, wenn man nicht wissen kann, wie lange einem der Rücken gestärkt wird? Wenn es also heute hart auf hart kommt und in einem Gefecht die entsprechenden Mittel gefordert sind, kann man sich eben nicht mehr verlassen, diese auch zu bekommen? Viele Gründe sind dafür ausschlaggebend. Nach meiner Meinung sind die wesentlichen:

1. Der Druck der eigentlich nicht linkslastigen, sondern korrekten, ausgeglichenen Politik. Jedoch eine Politik, die sich von Randgruppen unter Druck setzen lässt. Randgruppen, die Entscheidungen der rechtmäßig gewählten Regierung dermaßen in Frage stellen, dass diese nicht weiter entscheidungsfähig sind / vor wesentlichen Entscheidungen zurückschrecken. Ich wiederhole: Randgruppen, Splitterparteien! Ich sage nicht, dass alle Entscheidungen der Politik ungefragt stehen bleiben sollen. Ich sage nur, dass getroffene Entscheidungen im Sinne der eingesetzten Personen durchgezogen werden müssen und / oder mit allen Konsequenzen widerrufen werden müssen. Es gibt keinen halben Krieg! Es gibt keinen „Nichtkrieg“! Es ist absolut egal, ob man es „bewaffneten Konflikt“ oder Krieg nennt. Für die eingesetzten Soldaten ist es egal! Wir hätten die Mittel, das Wissen und die Möglichkeiten im Gesetz. Wir haben nur nicht die Courage, sie einzusetzen. Lieber teilen wir drei Familien am Karfreitag mit, dass ihre Söhne im „bewaffneten Konflikt“ „gestorben“ sind. Das macht mich wütend!

2. Presse. Presse ist notwendig. Ein notwendiges Mittel. Ein Mittel der nicht beeinflussten Berichterstattung. Presse soll kritisch sein. Aber was hier in der Vergangenheit gelaufen ist, war eine Hexenjagd. Es ging um Auflagen, Quoten und darum, dem Leser nach dem Maul zu reden. Mit Halbwissen zu hetzen, eine Färbung auf eine, zugegeben diskussionswürdige, Entscheidung zu werfen, die heute ihre Konsequenz bewiesen hat. Was hilft eine Presse, die ihr Fähnchen nach dem Wind dreht, einseitig berichtet und nur die Hälfte aufdeckt und nicht akzeptiert, dass es u.U. Punkte gibt, die eben im Sinne des Auftrages und der eingesetzten Soldaten nicht veröffentlicht werden können und dürfen.

Hier spielt dann Punkt 2 mit Punkt 1 zusammen. Hier passieren Dinge wie heute. Dinge, die man hätte vermeiden können. (Siehe Bericht aus Spiegel Online: Klick hier)

Was ist hier passiert? Deutsche Soldaten kämpfen ein stundenlanges Gefecht, in dessen Verlauf drei Soldaten fallen und fünf ihre Gesundheit einbüßen. Close Air Support wird geflogen, aber nur als „Show of Force“. Welche „Force“ zeigt man hier? Man zeigt, dass man überfliegt, aber nicht kämpft. Man zeigt, dass man genau keine weiteren Mittel hat. Man zeigt, dass man ein zahnloser Papiertiger ist, der lieber seine eigenen Männer opfert, als den Auftrag durchzuziehen. Man zeigt, dass man in der militärischen Führung vor Ort und in der Beurteilung der Lage Fakten einfließen lässt, die in die Politik gehören. Man opfert Soldaten für political correctness. Danke für nix! werden die drei Familien sagen, deren aufrichtiges Mitgefühl ich ihnen hier aussprechen werde.

Hier sitzt nun ein deutscher Offizier, der sich Fragen stellt. Keine Fragen nach dem generellen warum, aber Fragen nach dem warum in dieser Situation. Fragen nach dem Sinn eines Gefechtes, nach dem Sinn dreier Leben die gegeben wurden, obwohl ein chirurgisch geführter Luftschlag diese hätte vermeiden können. Hier stimmt was nicht. Sagt mir meine Erfahrung und mein Gefühl, auch wenn ich nicht dabei war.

Das hier geschriebene gibt meine persönliche Meinung wider, hat nichts mit der offiziellen Meinung deutscher Offiziere zu tun, basiert aber aus einer relativen Menge an Erfahrung und Unmengen Fragen, die jeden Tag, an dem ich diese Dinge lesen muss in mir aufkeimen.

In Gedanken an meine Kameraden!

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Elektronischer Seitenblick auf Blutengel – World of Ice

Sa ,30/01/2010

Irgendwie komme ich mir ja fast wie ein Teeny – nein ein moderner Teeny vor. Hab mir doch gestern glatt die Arbeit gemacht, ein paar Bilder vonBLutengel zu sammeln und zu meinem derzeitigen Lieblings-Song „World of Ice“ zu fügen.

Ich finde es ist gelungen. Die Übergänge mit diesem doofen Movie Maker hin zu bekommen war ja mal nicht einfach. Hat aber Spass gemacht… und war entspannend. Sich einmal tief mit Musik zu beschäftigen und nicht immer nur zur Berieselung im Auto zu hören.

Hier das Ergebnis

BLUTENGEL:

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Seitenblicke – Soultaker oder die Seele ein dunkler und verlorener Ort?

Fr ,29/01/2010

Lassen Sie uns das neue Blutengel Album hören und dabei über die Seele sprechen! Zugegeben in weiter Auslegung der Texte, aber eben an meine Gedanken angelehnt. Ich hoffe Chris verzeiht

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Was ist denn die Seele? Ein Ort der Erinnerung? Ein Ort der Erfahrung? Was macht die Seele aus? Kann es den „Soultaker“ geben, der uns die Seele wegnimmt?

Zitat Blutengel – Soultaker:
You wake up like every morning and you ask yourself
Is there anything or anyone to listen to you?
You need someone or something, to listen when you pray
Your faith is dying so you have to find another way…..

Do you believe in the power of the night?
If you want to go with me refuse the light…

I am the air that you breath
I am the sand under your feet
I’m the water on your skin
I’m the soultaker

Why don’t you go on your knees

Why don’t you pray to me
I can be your redemption
I’m the soultaker

[MEDIA nicht gefunden]

Muss es wohl, warum sonst gibt es „seelenlose“ Menschen? Wer ist seelenlos? Einer ohne Erinnerung? Ohne Erfahrung? Im Endeffekt ist die Seele doch nciht mehr, als die Erfahrung eines Menschen. Eine weiße Seele haben – ein Kind sein, keine Erfahrung haben, keine schwarzen Monster, die als Flecken in der Seele leben. Der Alte mit einer gezwungen schwarzen Seele? Mehr oder weniger – kommen Sie, hören Sie auf, jeder hat „seine Flecken auf der Seele“. Seinen Vampir, der auf der Suche nach Nahrung durch die Nacht zieht und irgendwo, irgendwie getötet hat!

Zitat: Blutengel- Addicted to the night

She’d never thought when she woke up
That her forbidden Dreams come true
She was flying through the night
A lust for blood a demon smile

<…>

And the world is standing still
When she wants it when she prays
For the night to come
To take her away, to fulfil her darkest dreams

<…>

„I dive into the mirror….
Hunt on the other side
I’m running through the darkness
Leave all my memories behind….
I’m looking through the mirror
Now from a different world
I’m on the run, I catch the realness
Will I ever be satisfied?“

[MEDIA nicht gefunden]

Weshalb wir doch alle in unserer Eiswelt leben. Auf dem gefrorenen Wasser marschieren und früher oder später einbrechen. Die Frage ist doch nur, wie tief ist die Stelle und wie dünn der Rand. Können wir uns wieder herausziehen oder versinknen wir, weil de Halt fehlt, weil der Rand immer wieder abbricht. Wer alleine über´s Eis wandert ist wohl verloren, sein „letzter Schrei verstummt in der Dunkelheit“ –  Die Seele versinkt in kaltes, dunkles Wasser. Es folgt: Ruhe, Dunkelheit, absolute Schönheit, Kälte…

Zitat: Blutengel – Land of Ice

We’re living in a world of ice

Frozen landscapes
Gloomy silence
We feel emtiness inside
We’re walking over frozen waters
And every step could be our last

<…>

There are no birds singing in the sky…
Just a cold wind blows
I’m afraid of losing you
So I hold you even closer

[MEDIA nicht gefunden]

Was macht die Seele also aus? Entwicklung! Weiterentwicklung. Gefangen in der eigenen Zukunft. Wer nicht mehr weitergeht, im Eis liegt ist tot, steht still. EIn Genuss, die Stille? Die Ruhe? Zeitlich begrenzt bestimmt – ein Traum, aber eben ein Traum, ein Trugschluss. Auch das Liegen in der Ruhe des Eises ist eine Erfahrung, ein neuer „Fleck“ auf der Seele und macht diese wieder ein wenig dunkler.

Zitat: Blutengel – Why do even Angels have to Die?

You will never see the things I see
You will never hear the sounds I hear
You will never feel what I feel
You will never know the coldness deep inside of me

You will never walks on this road
I’m running away from the future
You will never feel the rain
Falling down on a summer day
You will never smell the flowers
Growing on a meadow
You will never feel my skin on yours
When I hold you in my arms

You are trapped in another world
In a world without hope
You are waiting for the end to come
You are longing for the light

There’s no way back
There’s no escape
Why does it have to end like this?
Why do you leave me here alone?
Why do even angels have to die?

[MEDIA nicht gefunden]

Erfahrung – die Farbe der Seele, das Wesen der Seele. Der Weg führt immer aus dem Tag in die Nacht. Wie lange ist die Nacht? Wann „glänzen die Augen“ wieder? Macht allein der Weg durch die Nacht unsterblich? Er macht es bestimmt, die Frage, will die Seele dann unsterblich sein?

Zitat: Blutengel – Engelsblut

Einsam und ängstlich irrst du durch die Nacht,
deine Gedanken drehn sich im Kreis.
Dunkelheit legt sich auf deine Haut,
es führt kein Weg zurück.
Du trägst den Schmerz tief in deiner Seele,
eisige Kälte umklammert dein Herz.
Der Glanz deiner Augen ist längst erloschen,
es ist Zeit für dich zu gehn.

<…>

Kannst du die Sterne sehn?
Sie leuchten nur für dich.
Spürst du das Feuer in dir?
Du bist jetzt ein Kind der Nacht.
Genieße die Lust und still deine Gier.
Trage dein Schicksal mit Stolz.
Engel der Ewigkeit, es führt kein Weg zurück.

<…>

Nur du und ich auf dem Weg durch die Nacht.

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Wer ist also der Mann im Spiegel? Bin das noch ich? st das meine Seele, die mich anglotzt aus doofen Augen? Ja natürlich! – Es ist das was ich gewesen bin, das was ich jetzt bin, das was draus geworden ist. Nur wie ein Neugebornes kann ich mich nicht fühlen, die Seele ist belastet, die Seele ist nicht mehr weiß. Die Seele ist der Mann hinter dem Spiegel, die Seele ist ICH. De Sirenen rufen den Namen, sie locken mich weiter, weiter über´s Wasser, weiter durch die Nacht auf einen neuen Morgen zu? Wer weiß.

Zitat; Blutengel – Behind the Mirror

Who’s the man in the mirror?
Who’s the man inside of me?
What happened to my life?
Is this what I used to be?

I have strange seductive feelings
I feel hunger for the night
Who’s the man in the mirror
Can he help me out of here?

I walk on the water
I never sleep at night
I feel no sorrow for the lost- feel like an newborn child
I walk on the water
I see colour in the sky
I hear sirens call my name
It’s the world behind the mirror

[MEDIA nicht gefunden]

Oh oh… jetzt wird´s kitschig, darum lassen wir die eigentlichen Gedanken zum folgenden Song. Fakt ist, es wird immer jemand da sein, dem man folgen kann. Man muss ihn nur findenin der Nacht, man muss nur seine Spur finden, ihr folgen und weiter laufen, in Richtung Morgen um seine Seele nicht stillstehen zu lassen.Aber vorsicht – die Prinzessin ist ein Märchen, ein Traum! Wann schmilzt also der Schnee in der Seele? Man kann nichtununterbrochen schlafen und träumen – Oh let me dream to feel her endless grace! <Grace mit Gnade übersetzt, nicht mit Anmut! Wem interessiert schon Anmut?!>

Zitat: Blutengel – Princess

Frozen landscapes flowers made of ice
I see her traces in the snow
I am waiting for this winternight
Will she come to rescure me?
Is it time to go?

She is a princess and her heart is made of ice
But there is no coldness in her soul
She tries to heat my eternal pain

She is a princess in a world so full of tears
But there is no bitterness in her words
She takes my hand to show me love

I hear her voice it’s pure and full of hope
I see a bright moon in the sky
I am searching for her eyes and wih
That she will melt the snow in my heart

I wish to sleep again to dream her fairytale once more
To feel her endless grace she’ll find the doubt inside me
Oh let me dream

[MEDIA nicht gefunden]

Jeder trägt also seine Story mit sich rum. Jeder hat sein Geheimnis – eben seine Seele. Jeder war mal gleich. Es kann nur weiter gehen, wenn man die Angst hinter sich lässt und die Flügel schwingt. Wo ist „er“ – der mir zeigt wie?! Der mir zeigt, wie ich mein vorheriges Leben nicht vergeude sondern nutze? Genau den brauchen wir alle. Den, der uns hilft, die Leichen in unserer Seele, das Monster, das sie aufspießt und ihre Köpfe auf die höchsten Stellen unserer Burgmauer, wie Trophäen aufspießt, sod ass ihr Blut die Mauern rot färbt sinnvoll zu nutzen. Blu der Vergangenheit als Signalfarbe! Das Monster in der Seele, der Henker der Leichen als Energie weiter zu laufen, weg zu laufen, hin zum nächsten Kerker, hin zum nächsten Fallbeil. – Der Kreislauf des Lebens!

Zitat: Blutengel – CIty Lights

I see the city lights they’re burning in my eyes
It’s the city of angels the city of loneliness
People walkin‘ down the streets, their faces look like stone
I know that everyone hides a secret wish inside

Spread your wings and fly tonight
Don’t be afraid I’ll show you how…
Kill the fear inside your mind
Leave your troubles far behind

Don’t waste your precious life
In a world so cold and grey
Kill the fear inside your mind
We were once like you

I see the city nights, a lifetime of regrets
It’s a city of shadows, a city of broken dreams
People hiding in the walls, with all that breaks that stone
(?)
A concrete never slept for the dog as log dispear
(?)

[MEDIA nicht gefunden]

Das ist es, was Leben ausmacht. Das ist es was das Gefühl, die Energie gibt. Lauft vor diesem Kerl in der grauen Kapuze, die er tief in´s Gesicht gezogen hat, den Typen mit dem schwarzen Sack, voller Seelen, die er bereits gefangen hat davon. Lauft Leute, lauft was Ihr könnt! Springt über Lechen, die EUren Weg säumen werden, aber tut mir einen Gefallen, bringt niemand um, nur so zum Spass, weil seine Seele irgendwo steht und nur guckt, wie ein Schaf. Er kann doch nichts dafür, er fühlt das kalte Wasser auf der Haut noch nicht, ist noch nicht in das Eis eingebrochen, gesunken, gestorben, aufgestanden und vor seinem Kenker geflüchtet. Es wäre falsch, diese arme Seele zu schnappen – falsch ausser Ihr seid der Seelensammler, der Soultaker, dann aber seid Ihr der, der verloren ist, der, der mit der Dunkelhiet leben muss und nie mehr aus ihr entfliehen kann. Überlegt Euch gut, wer Ihr sein wollt!

*Zugegeben, sehr freie, sehr eigenwillige Interpretation, eher eine Inspiration durch das Album geworden.

Hier für Euch die ganze Playlist zum Durchören…

[PLAYLIST nicht gefunden]

Lasst mal eigene Gedanken zu diesem echt gelungenen Album hören, eigene Inspiration.

SoulDevil

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