CptHell´s Seitenblicke

G´schicht aus dem Zug – Von Kotzenden, Helfenden und der Youtube-Gesellschaft oder: wie man medienwirksam ein Leben rettet

Es gibt Tage, an denen…

Eigentlich war gestern gar nicht so ein Tag. Es ging erst los, als ich im ICE, auf dem Heimweg war. Erst gefreut, dass ich noch einen früher erwischt hatte und folglich auch eine gute halbe Stunde länger zu schlafen hatte, dann begann Murphy jedoch wieder fleißig zu arbeiten:

1. Gegenstände am Gleis. Zehn Minuten in der Gegend rum gestanden. Na ja halb so wild.

2. Dann hat sich der sechsjährige – zum Glück am anderen Ende des Großraumabteils – gedacht, er lässt sich Negerküsse, Chips, Hamburger, Cola, Gummibären, Schokolade und all den anderen Kram, den seine Mutter in ihn reingestopft hat, damit er den Schnabel hält noch einmal durch den Kopf gehen. Ich muss sagen: Respekt! Noch nicht einmal nach sechs Maß Wies´n Bier bekomme ich so einen Strahl hin! Drei Sitzreihen voll mit Negerkuss, Chips, Hamburger & Co. Es fiel mir echt schwer, mich zwischen lachen oder weinen zu entscheiden. Die Dame mit der Gurke im Haar sah aber auch zu komisch aus. Der Geruch im Abteil war dagegen weniger komisch. Nun gut…was macht der deutsche Nationalbürger in diesem Fall? Lauthals nach der Polizei rufen. Nur gut, dass der brave Beamte in Uniform gleich mit im Abteil saß. Was sollte ich nun tun? Handschließen bei dem kleinen Bengel fand ich zu krass. Pfefferspray? Hmmm hätte noch schlechter gerochen und wer weiß, vielleicht hätte er dann den Rest seines Magen auch noch ausgekotzt. Ich habe mich also entschlossen…

Keine Maßnahme zu treffen…

BÖSER FAUX PAS! Da hab ich aber mal nicht mit dem Bürger gerechnet. Es fielen Worte wie: „Die Cops machen auch nix, wenn man sie braucht“ und ähnliches. Na ja… nachdem dann alle erst einmal auf den zivilen Rechtsweg hingewiesen waren, kam die völlig verdatterte Mutter des Übeltäters auch einmal zu Wort. Und… man glaubt es nicht… sie hat sich entschuldigt! Es war ihr peinlich! Es tat ihr leid! Und sie war sogar bereit, den entstandenen Schaden zu begleichen! Und das völlig ohne Polizeigewalt. Da hatte sie aber die Rechnung ohne die werten Mitreisenden gemacht. So viel Freundlichkeit geht gar nicht. Es kam nun die Frage an den braven Polizeibeamten auf, ob denn die Personalien, die die böse böse Mutter vorgab eventuell gefälscht sein könnten. Hmm na ja… ich habe, wenn ich mit meiner Tochter unterwegs bin ja auch immer einen gefälschten Personalausweis in der Tasche, falls meine Prinzessin mal jemand vollkotzt… Unglaublich. Ich habe mich dann, ganz in Beamtenmanier, aus der Diskussion ausgeklinkt und die Damen und Herren mal machen lassen. In der Hoffnung, dass sich keiner im Folgenden klppen möge…

3. Es folgte die obligatorische Signalstörung. = 10 Minuten zusätzliche Verspätung. Fahren wir halt keine 315 Km/h auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke.

4. Ich hatte meinen Film auf dem iPad wieder gestartet. Der nächste aufgeregte Mitreisende stürmt in das Abteil, ob denn hier ein Arzt sei, im Nebenwagon würde eine Person unter Krämpfen am Boden liegen. Habe ich mir gedacht, grüne Uniform ist zwar keine weiße Sani-Uniform, guck ich mir das Drama aber trotzdem mal an. Tatsächlich einen Wagon weiter lag ein älterer Herr am Boden, blutete aus dem Mund und wurde eben unter den wachsamen Blicken aller anderen Mitreisenden in stabile Seitenlage gebracht. Gut dass der Ersthelfer Offizier der Bundeswehr war, so war er es gewohnt, alleine zu arbeiten und dabei von allen anderen beobachtet zu werden. Helfen wollte sonst keiner, da der arme Herr sich eingenässt hatte und ja wer weiß was für eine Krankheit haben könnte und – Oh Gott! – es floss Blut aus seinem Mund. Ich konnte nicht umhin, dem armen Offizier zu helfen. Wir prüften die Vitalfunktionen und stellten fest, dass diese bei der letzten Station ausgestiegen waren. Nun konnten wir der gaffenden Menge wirklich was bieten! Den Herren zurück gedreht auf den Rücken und auch noch den Oberkörper frei gemacht. – Nackte Haut!!! – Taschenmaske aus der Uniform gezaubert, Handschuhe an, (was nicht alles in so ne Uniform rein passt!) kurz angezählt und los ging die HLW. Wir brauchten nicht lange und der Herr entschied sich, dass er nun auch selber wieder leben wollte. Mit uns reden, das wollte er aber nicht -> Tiefe Ohnmacht.

Auf meine Frage, ob denn mal eben jemand den Zugchef informieren könne erntete ich breite Zustimmung… aber leider keine Reaktion. Erst als ich eine weitere Person unmittelbar ansprach, setzte sich die Dame in Bewegung und machte sich auf die Suche nach dem DB-Personal. Ich hatte die unverschämte Idee, den ICE am nächsten möglichen Bahnhof anzuhalten, um dort den Patienten, der noch immer röchelte und nicht ansprechbar war, dort dem Notarzt zu übergeben. Ich musste mich dann aber überreden lassen, doch bis Frankfurt HptBhf durchzufahren. Waren ja nur noch 15 Minuten. Dort sollte dann aber ein NRW-Team auf uns, gemeinsam mit der Bundespolizei warten. Mittlerweile konnte ich auch den Schaffner dazu überreden, eine Durchsage zu machen, ob denn evtl. ein Arzt im Zug wäre. Es dauerte auch nicht lange und es eilte ein junger, netter Halbgott (diesmal aber nicht in Weiß) zu Hilfe. Was ich bis dato nicht wusste, aber wirklich toll finde: Jeder ICE führt einen voll ausgestatteten Notarztkoffer mit allen möglichen Mittelchen und Werkzeug zum hantieren am menschlichen Körper mit sich. Der freundliche Mediziner machte sich auch sofort an´s Werk und siehe da, unser Patient blieb stabil bis Frankfurt. Nachdem der Zug aber langsam eine gewisse Unwucht erlitt, da der betroffene Wagon nun übervoll mit gaffenden Menschen war, was auch den Sauerstoffgehalt im Wagen massiv sinken ließ, bat ich dann die Mitreisenden, die ihren Platz wo anders hatten, diesen doch nun auch wieder aufzusuchen, da die Show hier vorbei wäre. Ich erntete nicht nur Zustimmung. Waren doch noch nicht alle Hndyvideos abgedreht. Und keiner wusste, was Regisseur Murphy noch im Programm hatte. Erst die Androhung polizeilicher Maßnahmen, bis hin zum Platzverweis verschafften mir Gehör und unter Murren und Knurren zerstreute sich die Menge.

Mittlerweile hatten wir auch den Koffer des Erkrankten und sein Hab und Gut identifiziert. Eine große Menge Bargeld, Dokumente und Umschläge, aber kein Ausweis. Nur eine Bahncard mit Namen und Nummer. In Frankfurt angekommen erträumte ich mir hieraus die Möglichkeit über die Kollegen der Bundespolizei nun endlich auch an die persönlichen Daten des Herren heranzukommen. Weit gefehlt. Ich musste wieder Neues lernen. Der Herr Kollege interessierte sich zu allererst einmal dafür, wo denn der Zusammenbruch stattfand. Hmmm… wohl im Wagon… Das wäre fein, sagte er, denn hier dürfe der Passagier zusammenbrechen und da er nicht zwischen Zug und Bahnsteig ohnmächtig wurde und krampfend im Gleis läge, wäre er als BuPo nun „hier raus“. Sprachs, drehte sich  um und wandte sich zum Gehen. Nun ja, die Zugbegleiterin konnte ihn dann wenigstens dazu überzeugen, die Koffer, das Geld und andere Gegenstände zur Eigentumssicherung an sich zu nehmen. Mein militärischer Helfer und ich mühten uns zwischenzeitlich, gemeinsam mit dem mittlerweile eingetroffenen Notarztteam damit ab, den doch recht korpulenten Herren aus dem engen Zug zu schaffen. Auf dem Bahnsteig wollte ich nun eben noch den Namen meines Schützlinges und den der Ärzte notieren (ich weiß, ich bin ein spießiger Beamter) und schaffte es gerade noch in den mittlerweile wieder anrollenden Zug, in dem ja auch noch mein Gepäck stand zu springen. Glück muss man haben! In dem Fall das Glück, dass die Schaffnerin wenigstens aufmerksam genug war, den Eingang beim Patienten als Schaffnertüre zum Abfertigen des Zuges zu nutzen und diese noch offen hielt. Na ja, ich bin mir sicher, mein iPad, mein Geldbeutel und mein Koffer hätten sonst auch andere Freunde gefunden und ich wäre sicher irgendwie anders auch nach München gekommen…

Wenigstens eine Cola auf Kosten der DB gab es dann im Restaurantabteil noch…

5. Es folgte die obligatorische Baustelle mit weiteren 15 Minuten Wartezeit auf den Gegenverkehr.

6. Mein Anschluss in München war natürlich weg.

7. Das Taxi nach Hause kostete auch nur 27,- Euro

8. Um halb drei war ich dann auch im Bett.

Abschließend bleibt zu sagen: Auch wenn diesen Text ein gewisser Sarkasmus trägt, ich bin froh, dass ich heute von den dann doch etwas netteren Kollegen der BuPo in Frankfurt erfahren durfte, dass der Herr zwar in neurologischer Intensiv liegt, mit einem Ableben jedoch nicht mehr zu rechnen ist. Ich bin auch froh, dass es unter den paar Hundert Mitreisenden wenigstens noch zwei gab, die freiwillig mithalfen. Danke an den mir nun bekannten Offizier aus Neubiberg, dessen Chef ich selbstverständlich über das tadellose und beispielhafte Verhalten seines unterstellten Soldaten informiert habe und danke an den Arzt, der dank der tollen Ausrüstung der DB auch in der Lage war, dem armen Mann wirklich zu helfen. Trotzdem einmal mehr Schimpf und Schande über Euch Gaffer, die ihr im Weg herum gestanden seid, Eure verfluchten Handys gezückt habt und sonst nur Sauerstoff verbraucht habt. Euer Glück, dass ich weder Zeit noch Lust hatte, Personalien fest zu stellen und weitere Maßnahmen nach dem StGB gegen Euch einzuleiten.

Was bleibt ist ein gutes Gefühl, geholfen zu haben und ein fader Nachgeschmack anlässlich unserer Gesellschaft.

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5 Responses to “G´schicht aus dem Zug – Von Kotzenden, Helfenden und der Youtube-Gesellschaft oder: wie man medienwirksam ein Leben rettet” »

  1. Conny Zschorn Says:

    Hallo Philipp

    ich sprech dir mein großen respekt aus das du so schnell geholfen hast
    wo ist denn das Zugpersonal wenn es nicht mehr Fahrkarten kontrollieren muß . Man sollte doch davon ausgehen das das Zugpersonal ab und an mal durchläuft und schaut ob alles ok ist.
    Der Mitreisende wegen des kotzenden Kind der spinnt doch wohl. Er dachte wohl er wär Mister Wichtig. Das wäre er wenn der in das Nachbarabteil gegangen wär um dort zu helfen.
    Weißt du ich kenn das leider zu gut du fällst um und alle schauen nur zu. Ist mir leider selbst so gegangen wo ich in einer vollen straßenbahn umgefallen bin. Wo ich zu mir kam saß ich plötzlich und alle starten mich an nur eine junge studentin hat mir geholfen . Der Fahrer von der Straßenbahn hat nur den Rettungswagen und die Leizstelle informiert und stand da nur da und hat nichts gemacht.
    Auf Arbeit hat alles meine Kollegin gemacht Den Rettungsdienst hat der
    Chef gerufen der andere stand mit armen verschränkt da.
    Deshalb versuche ich nicht nur zu gaffen sonder zu helfen wie ich es kann. Mach weiter so.
    LG Conny

  2. wemaflo Says:

    Oh ja, anschauen ist in Ordnung, anpacken nicht so, nech? Ich glaube, viele haben einfach Angst, etwas falsch zu machen. Dass das aber gleich ein ganzes Abteil ist, spricht nicht so sehr für die Hilfsbereitschaft unserer Gesellschaft.

    Ich war letztens in eine ähnliche Sache „verwickelt“, an einer gut befahrenen Kreuzung in der Stadt ist ein Motorradfahrer frontal in die Seite eines Autos gerast und darüber hinweg auf die Straße geflogen (was die Polizei so rekonstruierte, ich fuhr nur hinterher, sah das Motorrad vor mir und dann lag es da auch schon).
    Nachdem ich das Auto abgestellt und den Verbandskasten unterm Sitz hervor geholt hatte, waren schon einige Personen am telefonieren, als ich dann zu dem stark krampfenden Mann rannte, löste sich die Schockstarre der anderen auch langsam, Helfer waren also genug da, der Verunfallte kam auch nach wenigen Sekunden wieder zu sich und konnte mit mir sprechen. Die Feuerwehreinsatzjacke als Kopfkissen mache mich dann wohl zu sowas wie dem Chef vons Janze, so durfte ich auf Wunsch des Motorradfahrers mit vereinten Kräften das Helmabnehmen leiten.

    Soweit so gut, Notarzt und RTW waren auf dem Weg, da spürte ich hinter mir Vibrationen. Denn die findigen Linksabbieger der Gegenrichtung hatten herausgefunden, dass zwischen Motorrad und Opfer/Helfern noch ungefähr eine Autobreite Platz war und man mit etwas zielen durchaus noch mit 30km/h dazwischen durch den geplanten Weg fortsetzen konnte.
    Nachdem ich also dem Opfer versicherte, gleich wieder bei ihm zu sein, schaffte ich erstmal mit meinem Auto auf der Abbiegerspur der Gegenrichtung eine gewisse Absperrung (Warnblinkanlage heißt anscheinend „trotzdem mal hinfahren“, Fernlicht hat geholfen) und konnte das von einem Busfahrer und mehreren Wartenden in der Zwischenzeit gut betreute Opfer wieder beruhigen.
    Dann hörte man gefühlte 5 Minuten diverse Martinshörner und sah die Lichtzeichen der ersten Rettungsfahrzeuge, leider dauerte es noch etwas, bis die wartenden Autofahrer ihnen Platz machten (wo sie schon fast an der Kreuzung waren um zu wenden), damit die auch ihr Arbeit machen konnten.
    Während ich als Zeuge noch eine Weile wartete, versuchten die Polizisten die inzwischen ungeduldigen Autofahrer in der Seitenstraße aufzuhalten (die Lücke zwischen Notarzt/Opfer und Motorrad war ja noch immer da und langsam machten die Geschäfte zu).

    Seltsam oder? Noch nicht mal gegafft wurde (mal abgesehen von den sowieso anwesenden Fußgängern), man wollte einfach ohne Rücksicht auf Verluste mitten durch den Unfall durch fahren, man hatte ja noch was vor an einem sonnigen Samstag. Ich könnte kotzen bei sowas.

  3. CptHell Says:

    @ Conny: Ich muss zur Rettung des Zugpersonals sagen, dass die wirklich gerade mit Fahrscheinkontrolle beschäftigt waren, da zwischen den Halten FLughafen udn Hauptbahnhof wenig Zeit dafür ist und der Zug voll war. Sobald die über den Vorfall in Kenntnis gesetzt waren, haben die auch sofort alles notwendige in Gang gesetzt, auch wenn sie bei der ersten Hilfe keine große Unterstützung waren. Die Damen und Herren der DB scheinen hier ein wenig Bedarf an Ausbildung zu haben. Aber auch hier muss man sagen: Es ist nicht jeder dazu gemacht, in solchen SItuationen zu helfen. Die 1. Zugbetreuerin hat sich bei uns wirklich bedankt und zum Ausdruck gebracht, dass sie sehr froh darüber war, dass dem Mann augenscheinlich gut geholfen wurde, da sie Schwierigkeiten mit der Situation hatte. Sie hat aber Ihre Fähigkeiten richtig eingeschätzt und getan, was eben SIE tun konnte. Das war schon in Ordnung. Was mich viel eher aufgeregt hatte, waren die anderen Fahrgäste, die außer Handyvideo und blödes im Weg herum stehen gar nichts getan haben und damit unsere Maßnahmen behindert haben. Auch die Reaktion der BuPo halte ich für bedenklich, aber das müssen die selber wissen. Eine Wertung steht mir hier nicht zu. Der SPruch des Kollegen hat jedenfalls bei allen involvierten Helfern für Unverständnis gesorgt. Ich kann mir aus meiner polizeilichen Erfahrung jedenfalls nicht vorstellen, dass so die offizielle Herangehensweise an solch einen Vorfall aussieht, weiß aber auch, dass es in JEDER Dienststelle eben solche und solche gibt und nicht jeder immer einen guten Tag hat. Keiner weiß, welche Einsätze der Kollege zuvor hatte und was ihn in dem Moment gerade belastet hat. Man kann ihm zu Gute halten, dass er ja gesehen hat, dass dem Mann geholfen wurde.
    Deine Geschichte mit der Tram passt da sehr gut in´s Bild. Auch hier hat wieder EINE Person geholfen der Rest doof gegafft. Wie die Schafe fällt mir dazu immer ein. Nur gut, dass wenigstens in der Regel einer oder eine aufwacht und tätig wird.

    @Wemaflo: Erst einmal danke für Deinen Kommentar. Freut mich, dass Du hier mitliest.
    Ich denke Dein Beispiel ist zum größten Teil eines der Guten. So sollt es ja dann auch ablaufen, wenn einer die Führung übernimmt, der dann – wenigstens augenscheinlich – auch noch Ahnung hat, macht das ja auch mehr Sinn, als wenn alles unkoordiniert abläuft.
    Dass die anderen Verkehrsteilnehmer „ohne RÜcksicht auf Verluste“ durch die Unfallstelle kurven ist meiner Erfahrung nach der Klassiker. Man kann als „professioneller Helfer“ nicht oft genug betonen, wie wichtig hier eine gute Absicherung der Unfallstelle ist. Dazu gehört, wie in Deinem Fall, halt dann notfalls auch eine behelfsmäßige Sperrung, wenn das auch eigentlich nicht rechtens ist. Der Zweck heiligt in diesem Fall ganz sicher die Mittel. –> Beste Lösung. Ein sehr gutes Beispiel für die Ignoranz und Selbstgefälligkeit in unserer Gesellschaft. Ich wundere mich wirklich, dass da nicht noch 100 andere drum herum standen und gegafft haben. Das würde noch sehr gut in meine Erfahrung passen. Wo Blaulicht, kaputte AUtos, Blut und Verletzte sind, gibt´s immer was zu sehen…
    Ich hoffe auch Dein Motorradfahrer hat das ganze ohne ernsthafte und bleibende Schäden hinter sich gebracht und Du bist mit einem guten Gefühl aus der Sache raus gegangen.

  4. Gabe Says:

    Ich finds „schön“ für den Herren, dass direkt n Abteil weiter n ausgebildeter Polizist, sowie n Artzt sich im Zug befanden. Glück im Unglück quasi. Für unsere Gesellschaft, naja, „look at all that shiny light“ halt. Ich für meinen Teil wäre vermutlich einfach mit meinem iPod im Ohr sitzen geblieben, weil ich nicht wirklich gewusst hätte wie helfen, wobei es mich erstaunt, dass keiner losgelaufen ist, aber ich meine mich zu erinnern, dass man in so Situationen ohnehin die Leute direkt ansprechen sollte. Korrigier mich gerne, wenn ich falsch liege. Da frage ich mich dann doch, ich wäre zumindest auf deine Frage wohl losgelaufen, soviel kann auch ein Unwissender noch helfen.
    Bleibt noch zu sagen, denk auf alle Fälle dran deine Uniform wieder aufzufüllen. 🙂

  5. wemaflo Says:

    Joa, sicher. Die Rettung selbst hätte viel besser nicht ablaufen können, die Hilfsbereitschaft war nicht das Problem.
    Ob das nun rechtlich korrekt war oder nicht, hat auch von „deinen“ Kollegen niemanden interessiert, die waren ganz froh, dass keiner abbiegen konnte 😀
    Ja, die Gaffer waren tatsächlich nicht da. Gut, es wurde auf der getrennten Gegenspur langsam gefahren, die Ampel wurde nicht so schnell grün wie sonst, aber stehen geblieben ist niemand. Fußgänger waren natürlich da und schauten zu, aber soweit ich weiß, hat da niemand gefilmt und es ist auch niemand in die Nähe des Unfalls gekommen, um besser zu sehen…

    Ich denke, dass er zumindest überlebt hat. Ich habe danach nichts in der Zeitung gelesen dazu, deshalb weiß ich nicht, was genau passiert ist und wie es ihm geht. Allerdings ist er mit dem Kopf anscheinend voll auf die Dachkante und die Reling geprallt, so sah das Auto jedenfalls aus.

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