CptHell´s Seitenblicke

Nachtrag zum gestrigen Seitenblick über Bundeswehr, Gorch Fock und zu Guttenberg im Kreuzfeuer

Der Minister erklärt sich. Karl Theodor zu Guttenberg spricht zu den aktuellen Themen die leider die Öffentlichkeit beschäftigen müssen. Hier der Link zum Vortrag des Herrn Ministers.

Zu meinem Blog von Freitag hat sich heute also eine Menge ergeben.

Heute wurde außerdem der Kapitän der Gorch Fock abgelöst. Außerdem äußert sich erneut die Mutter der verunglückten Soldatin und zeigt die Bundesrepublik Deutschland in einem Strafverfahren, parallel zu den aktuellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft an. Der Medienrummel dreht hoch. Die Opposition, vorne weg Personen, wie Jürgen Trittin, oder andere „Spitzen“Politiker der SPD und anderen Parteien. Was ist denn hier los?! Der Verteidigungsminister reagiert. Dies wurde so gefordert und ist so geschehen. Voreilig? Ich hoffe nicht. Es scheint etwas hinter den Vorwürfen gegen die Führungscrew der Gorch Fock zu stecken. Bleibt offen was. Darum noch immer: Vorsicht mit den Vorwürfen! Die Ermittlungen laufen und das ist normal. Bleibt zu hoffen, dass das Ministerium nicht noch weiter dem Druck nachgibt und sich zu vorschnellen Maßnahmen, die schwer zurück zu nehmen sind hinreißen lässt, wie mancher Politiker dies fordert. Ich habe heute Dinge gehört, wie Gorch Fock einmotten, Crew komplett entlassen usw usw… Leute lasst mal die Kirche im Dorf! Unfall! Kein Ausbilder hat die junge Matrosin aus den Wanten geschubst. Was setzt man denn hier wieder für Zeichen. Ich fühle mich zurückerinnert an den Fall des Oberst Klein. Auch hier wurde ein Bauernopfer gesucht und gefunden. Militärische Führer, die stringent Entscheidungen treffen werden abgesägt. Sicher sicher, jeder Offizier hat die Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen, aber dennoch… Wenn nach der Entscheidung Menschen unter dem Druck der „allinformierten“ Presse diese Entscheidungsträger zermalmen, wer wird dann noch schwere Entscheidungen treffen? Der Führernachwuchs weicht immer weiter auf. Die neue Führungsebene wird immer weiter ohne Rückgrat ausgebildet werden. Harte Ausbildung – Fehlanzeige! Verantwortungsbewusstsein – Fehlanzeige! Entscheidungsfreude – Fehlanzeige! Taktisch notwendige Entscheidungen – Fehlanzeige! Bundeswehr als Einsatzarmee – Fehlanzeige! Wir können ja dann demnächst darüber diskutieren, die Streitkräfte mit dem Technischen Hilfswerk zusammenzulegen, so wie BND BKA und BuPo. Es gibt dann halt keine Stabilisierungseinsätze mehr, sondern nur noch Hilfseinsätze in Erdbebengebieten – nix mehr Weltsicherheitsrat, aber dafür WHO? Hey, OK! Wenn das so gewollt ist… dann aber bitte nichtjammern über die Konsequenzen!

Interessante Aspekte des Herrn Ministers zu den Vertretern der Presse. Genau so ist es nämlich! Was überzeichnet wird, wird nicht mehr zurückgezeichnet. Fälschlich angeklagte nicht mehr entlastet. Zurückrudern – findet nicht statt. Lieber werden schockierte Menschen, wie eine trauernde Mutter mehrfach vor die Kamera gezerrt. Ihren Seelenzustand spiegelt die heutige, öffentliche Aussage wider: Sie bekäme keine Informationen über den Tod ihrer Tochter von der Bundeswehr, nur die Aussage, die Ermittlungen liefen noch. Ja was erwartet sie denn? Würde nicht ermittelt werden, wäre es doch auch nicht recht! Logo wird ermittelt, aber nicht mitten auf dem Weltmeer. Das Schiff kommt zurück, die Untersuchungen laufen. Aussagen wie die der Mutter gehören einfach nicht an die Öffentlichkeit.

Da schockt die heute getätigte Aussage des Herrn Trittin: Herr zu Guttenberg würde schon sehen wie schwer er es hat, wenn er sich gegen die BILD Zeitung auflehnt. Eine unglaubliche Aussage! Seit Jahrzehnten wissen wir um die zweifelhafte Macht und die noch zweifelhafteren Methoden des Axel Springer Verlages. Sind wir also nun so liberal, führenden Politikern das Maul zu verbieten und offen mit der Klatschpresse zu drohen. DAS IST DER SKANDAL, werte Leser! Darüber lohnt es sich nachzudenken. Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen! Herr zu Guttenberg hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Ob auf der Gorch Fock oder in Afghanistan. Es wird durch die Staatsanwaltschaft ermittelt, teilweise gegen junge Menschen. Achten wir doch unsere so wertvolle Rechtstaatlichkeit und messen wir nicht mit zweierlei Maß. Auch hier gilt: in dubio pro reo! Wieder einmal werden nicht verurteilte Betroffene beschimpft, abgeurteilt und besudelt. Sicher nie wieder durch dieselben Schreiberlinge rein gewaschen.

Was bleibt nach dem heutigen Tag?

Der Minister ist entweder eingebrochen, oder er hat mehr Informationen als wir wissen. Letzteres ist in Ordnung. Ermittlungen laufen, Konsequenzen wurden gezogen. Alles ist nicht recht, Hauptsache Trittine und Oppositionärsten stehen im Vordergrund – ohne Rücksicht auf Verluste. Es wurden Zeichen gesetzt für den Führernachwuchs. Falsche Zeichen. Auch für aktive Vorgesetzte. Ein weiterer Schritt im Abstieg der Bundeswehr.

Bleibt zu hoffen, dass das Traditionsschiff wieder in See sticht und auch dieses Gefecht überlebt.

Bleibt zu hoffen, dass irgendwann gelernt wird, dass der Bundesminister nicht für alles verantwortlich sein kann. Der Mann ist nicht überall selbst dabei und lebt von Informationen, die ihm leider von Führungskräften ohne Rückgrat des öfteren weichgekocht serviert werden. („Wie sollen wir das nur den Herrn Minister vortragen?“) Bin gespannt, wann der erste Aufschrei kommt, wenn mal wieder ein Unfall mit Großgerät passiert. Bestimmt hat der arme Herr zu Guttenberg dann den Flieger selber geflogen, oder den Panzer selbst gesteuert. Bald wird dann Ausbildung ganz verboten, weil dabei ja was passieren kann. Nur eine Warnung an dieser Stelle an die Fußballnationalmannschaft: Beim Fußball kann man sich am Knie verletzen! Man sollte darüber nachdenken, ob nicht Berti Vogts für alle möglichen Sportverletzungen verantwortlich gemacht werden sollte. Vielleicht schreibt ja BamS bald mal darüber. Ich werde es weiter verfolgen.

Leute kommt wieder runter!!!

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2 Responses to “Nachtrag zum gestrigen Seitenblick über Bundeswehr, Gorch Fock und zu Guttenberg im Kreuzfeuer” »

  1. Lipur Says:

    Der Artikel zur Gorch Fock war mir nicht bekannt. Ich vrmeute, dass die Hauptautoren alle irgendwann auf ihr gefahren sind, als Offizieranwe4rter oder Mitglieder der Stammbesatzung. Als spe4tere Offiziere haben es Einige zu sehr hohen Wfcrden in der Bundesmarine gebracht, und ihr Standpunkt ist daher zumindest leicht verkle4rt. Die berichteten technischen Details des Schiffes sind sicher unumstritten. Die Bedeutung der Ausbildung hingegen he4ngt vom persf6nlichen Standpunkt des Autors ganz erheblich ab. Im Artikel sollten daher die zwei Grundstandpunke herausgearbeitet sein:a) Ausbildung auf einem Segel-Schulschiff ist unabdingbar ffcr gute Seemannschaftt, Kameradschaft, Ausbildung von Mut, Fertigwerden mit den Gefahren der See, Einfcben von Routinen in Extremsituationen, internationaler Brauchb)Training von Methoden und Handgriffen im Wortsinn, die auf modernen Schiffen nicht erforderlich sind, Gefahr des Rfcckfalles in segelschiffnotwendige Drill-Methoden des 18. Jh., daher auch Gefahr von Verstf6dfen gegen die Grundse4tze der Inneren Ffchrung.Zwischen diesen Extremen gibt es so gut wie keine Brfccke- mein Standpunkt. Auf der Diskussionsseite sollte durchaus auch politisch (nicht parteipolitisch ) argumentiert werden dfcrfen, in den Artikel gehf6ren das Schiff und die 2 -umstrittenen- Standpunkte.Mast und Schotbruch! F.M., Oberst d.Res. a.D.

  2. Narben entfernen Says:

    Narben entfernen…

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